Düsseldorf – Um die Position neu zu besetzen, wurden in den vergangenen Wochen und Monaten mehr als 150 Bewerbungen gesichtet, nicht nur von Kandidaten aus dem deutschsprachigen Raum, sondern auch aus anderen Ländern Europas, aus den USA und Asien. 13 Bewerber wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen, fünf von ihnen absolvierten Probedirigate.
Der 40-jährige Dirigent und Pianist György Mészáros setzte sich mit großem Abstand gegen seine Mitbewerber durch. Das Auswahlgremium, dem neben der Geschäftsführung der Tonhalle u. a. auch Mitglieder der Düsseldorfer Symphoniker und des Jugendsinfonieorchesters (JSO) angehörten, entschied sich einstimmig für Mészáros. Der gebürtige Ungar ist aktuell Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Landestheater Detmold. In der Spielzeit 2021/22 bekleidete er dort kommissarisch die Position des Generalmusikdirektors. Die Förderung und Ausbildung des musikalischen Nachwuchses ist ein wesentlicher Teil seiner bisherigen dirigentischen Tätigkeiten. Neben seinem Lehrauftrag für Orchesterleitung an der Hochschule für Musik Detmold leitet der Vater von drei Kindern viele Projekte mit Kinder- und Jugendorchestern. Zudem ist er als Künstlerischer Leiter und Dirigent beim Kinderorchester NRW im Bereich Planung und Gestaltung der Familienkonzerte tätig. Bei den Jungen Sinfonikern Bielefeld arbeitet er regelmäßig als Gastdirigent. Seine neue Stelle als Leiter der Kinder- und Jugendorchester der Tonhalle Düsseldorf wird Mészáros zum 1. Juli 2024 antreten.
Die Tonhalle Düsseldorf war 2007 das erste Konzerthaus Deutschlands, das ein eigenes Jugendsinfonieorchester in seinen Reihen etablierte. Das JSO wurde 1967 – wiederum als eines der ersten – Jugendorchester Deutschlands in sinfonischer Besetzung von Victor Arnolds an der Clara-Schumann-Musikschule gegründet. 1989 übernahm Ernst von Marschall die Dirigentenposition. Mit Beginn der Spielzeit 2007/08 und zu seinem 40-jährigen Bestehen wechselte das JSO an die Tonhalle. Ernst von Marschall leitet das Ensemble damit bereits seit 35 Jahren, davon 18 Jahre unter dem Dach der Tonhalle. Durch seine engagierte Arbeit und langjährige Erfahrung inspirierte und begeisterte er Generationen von jungen Musikerinnen und Musikern und motivierte sie immer wieder zu beeindruckenden Leistungen.
Im JSO musizieren rund 100 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren aus Düsseldorf und Umgebung, darunter zahlreiche Preisträger und Bundessieger des Wettbewerbs »Jugend musiziert«. Wöchentliche Proben werden ergänzt durch intensive Probenfreizeiten in Jugendherbergen im Umland. Mitglieder der Düsseldorfer Symphoniker betreuen die einzelnen Orchestergruppen. Auf diese Weise erarbeitet das Orchester in der Regel zwei bis drei Sinfoniekonzertprogramme pro Saison, die in der Tonhalle und auf Orchesterreisen zur Aufführung kommen. Zu den JSO-Konzerten im Rahmen der Reihe »Big Bang« finden sich regelmäßig mehr als 1.000 Zuhörerinnen und Zuhörer in der Tonhalle ein.
Zum dreigliedrigen Kinder- und Jugendorchestersystem der Tonhalle gehören neben dem JSO auch noch das U16-Orchester mit rund 70 Mitgliedern und das Kinderorchester mit knapp 50 Mitgliedern. Das U16 wurde 2008, das Kinderorchester 2010 von Ernst von Marschall gegründet. Die jungen Musikerinnen und Musiker sind zwischen 10 und 15 Jahre alt, proben wie das JSO wöchentlich im Probenzentrum »Olymp« am Gather Weg und treten ebenfalls regelmäßig in der Tonhalle auf.
Das nächste Konzert der »Big Bang«-Reihe findet am 18. Februar 2024 um 18:00 Uhr in der Tonhalle statt. Das JSO spielt unter der Leitung von Ernst von Marschall die Symphonischen Tänze aus Leonard Bernsteins »West Side Story«, Rachmaninows »Rhapsodie über ein Thema von Paganini« und Schostakowitschs 5. Symphonie, Solist ist der Pianist Hyung-ki Joo.