Essen – Die Industrialisierung weckt Assoziationen mit zahlreichen Plätzen und Orten, vor allem im Zusammenhang mit Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet, aber wohl kaum mit so ländlichen Räumen wie dem Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge in Ostwestfalen. Hier hat sich ein seltenes Relikt deutscher Industrie- und Verkehrsgeschichte erhalten, die sogenannte „Alte Eisenbahn“.
Zwischen den Städten Lichtenau und Willebadessen sollte das Eggegebirge ab 1846 Teil der ersten Eisenbahnverbindung zwischen Preußen und seinen Provinzen Westfalen und Rheinland werden. Somit diente die „Cöln-Minden-Thüringer Verbindungs-Eisenbahn“ auch dem Anschluss des Ruhrgebiets an das preußische Kernland. Beim Versuch, einen Tunnel durch den Höhenzug zu treiben, sprengten sich 500 Arbeiter einen Weg in den Berg und förderten mit Schubkarren und Pferdegespannen zehntausende Kubikmeter Gestein heraus. Der Vortrag geht der Frage nach, welche Spuren der Großbaustelle noch erhalten sind und warum das Projekt scheiterte.
Nils Wolpert hat Ur- und Frühgeschichte, Mittelalter- und Neuzeitarchäologie in Bonn, Århus und Kiel studiert. Nach dem Studium hatte er verschiedene Positionen bei der LWL-Archäologie für Westfalen inne. Seit 2023 leitet er dort das Zentrale Fundarchiv.
Kosten
Die Veranstaltung der Vortragsreihe ist kostenlos.
Anmeldung und Informationen
Um Anmeldung wird gebeten. Bitte kontaktieren Sie den Besucherdienst des Ruhr Museums unter besucherdienst@ruhrmuseum.de oder montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr unter 0201 24681 444.
Adresse
Kokskohlenbunker des Ruhr Museums (rechts neben der Rolltreppe des Ruhr Museums), UNESCO-Welterbe Zollverein, Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen