Krefeld – Der Ausstellungsrundgang beginnt mit einem Erlebnisbereich mit mehreren Miniaturdarstellungen und führt durch einen Tunnel mit einer Schlachtanimation in eine sachlich-wissenschaftliche Betrachtung mit archäologischen Funden. Die Museumspädagogen Larissa Konze und Matthias Ackermann haben für die Ausstellung ein umfangreiches Begleitprogramm mit Schulangeboten, Führungen und Workshops zusammengestellt.
Ju und die Schlacht von Gelduba
In Deutschland konnten bislang nur drei antike Schlachtfelder durch Archäologen nachgewiesen werden: eines in Krefeld. Dort gibt es zudem – und das ist eine absolute Ausnahme – eine historische Schriftquelle. Die archäologischen Funde decken sich dabei mit den antiken Schilderungen. Auf dieser Basis haben Konze und Ackermann ein spannendes Programm für Kinder und Jugendliche entwickelt. Dazu gehört auch ein spezielles Angebot für jeweils einzelne Kinder, Gruppen und Schulklassen: „Ju und die Schlacht von Gelduba“ ist ein Begleitheft für junge Menschen durch die Ausstellung. „Wir wollen damit das schwierige Thema Krieg kindgerecht und einfühlsam vermitteln“, betont Larissa Konze. Während Kinder auch alleine mit dem Heft durch die Ausstellungen gehen, werden Schülerinnen und Schüler nach einer Einführung auf zwei Gruppen verteilt. „Im Heft wird die Alltagsgeschichte einer Gruppe von Kindern erzählt, die zur Zeit der Römer im Jahr 69 nach Christus am Ort der Schlacht lebte. Zudem gibt es darin kreative Aufgaben und Rätsel, die gelöst werden sollen“, sagt Ackermann.
Zweieinhalbstündiges Angebot für Schulklassen
Für die Gestaltung des Begleitheftes haben sich die Museumspädagogen Unterstützung geholt mit der Illustratorin und Archäologin Carmen Keßler. „Sie hat die Kleidung für die Figuren recherchiert“, so Ackermann. So tragen die Mutter und die Schwester der Hauptfigur Ju passende Fibeln aus der Museumssammlung. Die Autorin Sonja Blank schrieb für das Museum die Geschichte rund um die Kindergruppe mit Ju, Nala, Gaius und Lucius. Sie arbeitet als freie Lektorin und Autorin und studierte Archäologie und Skandinavistik. „Das Heft ist in einfacher Sprache geschrieben und für Kinder und Jugendliche sowie für alle geeignet, die die deutsche Sprache lernen“, betont der Museumspädagoge. Während die eine Gruppe durch die Ausstellung geht, beschäftigen sich die übrigen Schülerinnen und Schüler mit dem Bemalen römischer und batavischer Schilde und dem Mahlen von Getreide mit einer römischen Handmühle. Nach 45 Minuten werden dann die Aufgaben getauscht. Das zweieinhalbstündige Angebot eignet sich für Kinder der vierten bis siebten Klasse und kostet 150 Euro. Eine Terminvereinbarung ist ab sofort möglich unter Telefon 0 21 51 / 15 53 91 11.
Zur Ausstellung „Römer versus Bataver. Die Schlacht von Gelduba“ bietet das Archäologische Museum Krefeld zudem buchbare Führungen an. Daran können maximal 20 Person teilnehmen. Die Kosten betragen 35 Euro (dienstags bis freitags) und 38 Euro (samstags und sonntags). Eine verbindliche Terminvereinbarung ist unter Telefon 0 21 51 / 15 53 91 11 erforderlich. Die öffentlichen Führungen durch die Ausstellung „Römer vs. Bataver“ finden ab Mai an jedem dritten Sonntag im Monat um 15 Uhr statt. Erwachsene zahlen zum Eintritt eine Führungsgebühr, Kinder und Jugendliche haben kostenfreien Eintritt in die Krefelder Museen. Sie zahlen hier nur das Entgelt zur Führung.
Sommerferienangebote zur Römer-Ausstellung
Das Archäologische Museum Krefeld an der Rheinbabenstraße bietet in den Sommerferien drei Workshops an. Zum Auftakt am Donnerstag, 11. Juli, heißt es von 11 bis 13 Uhr „Lunula und Bulla – Römische Amulette“. Nach einem Ausstellungsrundgang mit Ju, Lucius, Gaius und Nala lösen die Teilnehmenden ein paar knifflige Rätsel und stellen im Anschluss eigene römische Amulette her. Bei „Scutum – der römische Schild“ am Mittwoch, 17. Juli, von 11 bis 13 Uhr werden nach dem Rätsel-Rundgang römische und batavische Schildmodelle bemalt. Bei „Frumentum Romanis – Getreide für die Römer“ am Dienstag, 23. Juli, von 11 bis 12.30 Uhr können die Kinder nach dem Rundgang Getreide mit einer römischen Handmühle mahlen. Alle Ferienworkshops eignen sich für Kinder von neun bis zwölf Jahren. Die Kosten betragen 15 Euro pro Kinder. Die Leitung haben die Museumspädagogen Matthias Ackermann und Larissa Konze. Eine Anmeldung ist ab sofort unter Telefon 0 21 51 / 15 53 91 möglich.
Die Ausstellung „Römer versus Bataver. Die Schlacht von Gelduba“ geht bis zum 20. Oktober. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen keinen Eintritt in die Krefelder Museen, Erwachsene zahlen für die Sonderausstellung drei Euro Eintritt. Im Archäologischen Museum Krefeld befinden sich weitere Funde aus dem römischen Kastell und dem Gräberfeld.