Düsseldorf – Das Konzept wurde vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen: Mehr als 100.000 Besucher:innen kamen seit Ende Februar in den Kunstpalast, um rund 30 monumentale Skulpturen des britischen Bildhauers nicht nur zu sehen, sondern auch zu fühlen.
Die Schau ist die erste umfangreiche Präsentation in einem Museum, die die Besuchenden explizit dazu einlädt, sämtliche Skulpturen zu ertasten. Linien dürfen mit den Händen nachgezeichnet und Konturen erspürt werden. Die sinnlichen Reize von Craggs Arbeiten rücken so ins Zentrum der Ausstellung: Neben den plastischen und stofflichen Eigenschaften treten die bewegten Formen in den Vordergrund der Wahrnehmung und ermöglichen eine intensive körperliche Begegnung mit den Werken – ein „Erfassen“ im doppelten Wortsinn.
„Ich freue mich über das große Publikumsinteresse an dieser Ausstellung. Es bestätigt uns darin, mit neuen Präsentationsformen das Haus weiter zu öffnen und außergewöhnliche Erlebnisse anzubieten“, so Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast und gemeinsam mit Tony Cragg Kurator der Schau.
Tony Cragg. Please touch! geht mit erweiterten Öffnungszeiten in den Endspurt: Samstag, 18.5.2024 und Sonntag, 19.5.2024 sowie Samstag, 25.5.2024 und Sonntag, 26.5.2024 öffnet das Museum jeweils von 10 bis 19 Uhr. Der Vorabkauf von Online-Tickets wird empfohlen, um Wartezeiten an der Kasse zu umgehen. Im Fall online ausverkaufter Timeslots sind weitere Tickets vor Ort erhältlich.
Der seit 1977 in Wuppertal lebende Tony Cragg gehört zu den international bekanntesten Bildhauern seiner Generation. Seine raumgreifenden Skulpturen haben einen hohen Wiedererkennungswert. Die sinnlich geformten Plastiken laden die Betrachtenden ein, Standpunkt und Blickwinkel zu variieren. Auch den Wunsch und Impuls der Betrachter*innen seiner Kunst, diese zu berühren, kennt Tony Cragg sehr gut. Gemeinsam mit Felix Krämer hat er das Konzept der Ausstellung im Kunstpalast entwickelt. „Es ist ein Experiment, auf das wir uns hier einlassen“, so Cragg. Mitgedacht sei die haptische Erfahrung seiner Skulpturen im Entwicklungsprozess nicht. Hier stehe die visuelle Wirkung im Vordergrund. „Ich selbst habe die Arbeiten natürlich in den Händen, weil ich sie erschaffe, weil ich das Material, von dem ich ausgehe, verändere und bearbeite. Ist eine Arbeit fertig, verspüre ich selbst nicht mehr das Bedürfnis, sie anzufassen“, erklärt der Künstler.
Please touch! bietet auch einen Blick über die Schulter des Bildhauers: in einem der Ausstellungsräume findet sich das nachgebaute Atelier Tony Craggs – der Ort, an dem sein künstlerischer Prozess und seine Arbeitsweise nachvollziehbar wird. Hier arbeitet er gleichzeitig an mehreren Werken in verschiedenen Entwicklungsstadien und testet die Grenzen und Möglichkeiten von Techniken und Materialien.
Als zusätzliches Angebot ist in der Kunstpalast-App ein Audioguide zur Ausstellung verfügbar. Er enthält ein akustisches Leitsystem und Beschreibungen der Werke für blinde und sehbeeinträchtigte Personen. Es sind jedoch alle Besuchenden eingeladen, die Ausstellung hiermit zu erleben.
Die in Please touch! gezeigten Skulpturen stammen direkt vom Künstler und werden im Anschluss an die Ausstellung durch Tony Cragg überarbeitet.