Düsseldorf – Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Stephanie Peifer, stellvertretende Vorsitzende des DGB in Düsseldorf, wurde die Ausstellung am Dienstag, 30. Mai 2023, vorgestellt.
Die nationalsozialistische „Machtergreifung“ lässt sich nicht auf die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 reduzieren. Viel eher war die Festigung der NS-Herrschaft ein längerer Prozess, der sich in ganz Deutschland und nicht nur im Berliner Politikbetrieb vollzog. Wie das gesamte Jahr 1933 die Geschicke der Stadt Düsseldorf bestimmt hat und welche dramatischen Folgen diese Schritte für die kommenden Jahre haben würden, zeigt die Sonderausstellung „1933 – ein Jahr verändert Düsseldorf“.
„Ich bin der Gedenkstätte, dem DGB und dem Stadtarchiv sehr dankbar für diese Ausstellung“, sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. „Denn sie zeigt sehr eindrücklich, wie schnell und rücksichtslos die Nationalsozialisten die Stadt ihren Vorstellung unterwarfen und dabei vor keinem Amt Halt machten. Es ist wichtig, die Erinnerungskultur zu leben und zu pflegen, denn es ist unsere Pflicht, aus der Vergangenheit zu lernen. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten zeigt, wie fragil Demokratien sind, wenn wir sie nicht mit aller gesellschaftlichen Kraft schützen.“
In zwölf Monatskapiteln beleuchtet die Ausstellung verschiedene öffentliche Lebensbereiche: Sie berichtet von der Kommunalpolitik und über die Veränderungen in Kunst und Kultur, über das Brauchtum und die Vereine bis zur Polizei und zur Justiz. Verwoben und verknüpft mit der allgemeinen Reichsgeschichte stellt die Ausstellung die Geschehnisse in Düsseldorf in den Mittelpunkt. Zwei Erkenntnisse zu 1933 ziehen sich wie ein „roter Faden“ durch die Schau: Auch in Düsseldorf haben zu viele Menschen dem Aufstieg der Nationalsozialisten tatenlos zugesehen und dadurch den Aufstieg der Diktatur mit ermöglicht. Zudem waren die Verbrechen, die sich in der Stadt ereigneten, von den ersten Wochen an für jeden sichtbar. Sie spielten sich zum großen Teil im öffentlichen Raum ab.
„Aus den schmerzlichen Erfahrungen und Konsequenzen der Barbarei des Nationalsozialismus gehört für den DGB der Auftrag für Demokratie, individuelle Menschenrechte, Freiheit und freie Gewerkschaften einzutreten,“ betont Sigrid Wolf, Vorsitzende des DGB in Düsseldorf.
Die Sonderausstellung ist eine Kooperation der Mahn- und Gedenkstätte mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund – Region Düsseldorf/Bergisch Land, der DGB-Jugend Düsseldorf und dem Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf. Sie wurde von Dr. Bastian Fleermann, Hildegard Jakobs (Ausstellungstexte), Astrid Hirsch-von Borries und Andrea Trudewind (Bildrecherche) kuratiert. Die Gestaltung übernahm Thomas Ullrich (Büro Ullrich, Düsseldorf). Ermöglicht wurde die Finanzierung der Ausstellung durch den Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., den DGB Düsseldorf und dessen Jugend, und das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Die offizielle Eröffnung der Sonderausstellung mit dem nordrhein-westfälischen Justizminister Dr. Benjamin Limbach, der städtischen Beigeordneten für Kultur und Integration, Miriam Koch, und der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden in Düsseldorf, Stephanie Peifer, findet am Dienstag, 30. Mai, um 19 Uhr statt.
Interessierte können die Sonderausstellung ab Mittwoch, 31. Mai, zu den üblichen Öffnungszeiten (sonntags, dienstags bis freitags 11 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 17 Uhr) in der Mahn- und Gedenkstätte, Mühlenstraße 29, besuchen. Der Eintritt ist frei. Führungen für Schulklassen oder Gruppen müssen vorher abgestimmt werden, telefonisch unter 0211-8996205. Weitere Informationen, unter anderem zu begleitenden Veranstaltungen während der Laufzeit, stehen unter www.gedenkstaetteduesseldorf.de zur Verfügung.