Die Produktion im produzierenden Gewerbe ist im Juni leicht gestiegen: Sie legte preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,4 Prozent im Vormonatsvergleich zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich lag die Industrieproduktion von April bis Juni aber um 1,3 Prozent niedriger als im ersten Quartal dieses Jahres. Im Mai war sie überraschend stark gesunken – das Statistikamt revidierte den Wert nun auf minus 3,1 Prozent nach unten.
Die gute Entwicklung der Produktion im produzierenden Gewerbe im Juni ist vor allem auf einen Anstieg um 7,5 Prozent in der Autoindustrie zurückzuführen, wie das Statistikamt ausführte. Hier war die Produktion im Mai noch um 9,9 Prozent zurückgegangen. Auch im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen legte die Produktion überdurchschnittlich um 5,2 Prozent zu. In der Nahrungsmittelindustrie dagegen sank die Produktion, und zwar um 5,3 Prozent.
In den energieintensiven Industriezweigen wuchs die Produktion im Juni um 1,4 Prozent, und auch im Dreimonatsvergleich legte sie zu: Sie lag im zweiten Quartal um 1,3 Prozent höher als im ersten Quartal.
Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte: „Auch wenn die Produktionsdaten zuletzt wieder besser ausgefallen sind, deuten die eingetrübten Geschäftserwartungen im Verarbeitenden Gewerbe auf eine weiterhin verhaltene Industriekonjunktur hin.“ Eine breite konjunkturelle Belebung sei damit, auch angesichts der nach wie vor geringen Auftragseingänge aus dem Ausland, vorerst nicht zu erwarten.
Die Aufträge für Deutschlands Industrieunternehmen waren laut am Dienstag vorgelegten Zahlen im Juni erstmals seit sechs Monaten gestiegen. Die Bestellungen aus dem Inland legten dabei deutlich um rund neun Prozent zu, die aus dem Ausland aber nur um 0,4 Prozent.
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