Deutsche Umwelthilfe kritisiert „Verpackungswahnsinn“ in deutschen Supermärkten

Wegen der großen Menge an Einwegplastik hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den "Verpackungswahnsinn" in Supermärkten kritisiert.

Wegen der großen Menge an Einwegplastik hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den „Verpackungswahnsinn“ bei deutschen Supermarktketten und Discountern kritisiert. „Zwischen nachhaltigen Werbeversprechen und Verpackungspraxis klafft bei Supermärkten und Discountern seit Jahren eine riesige Lücke“, erklärte DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz am Mittwoch. Ein Bericht der Umweltorganisation erteilte nur Biosupermärkten gute Noten für unverpackte Produkte und Mehrwegverpackungen, Discounter schnitten durchweg schlecht ab.

Wie in den vergangenen Jahren waren demnach insgesamt rund zwei Drittel an Obst und Gemüse nur eingepackt zu kaufen. Die meistgenutzte Getränkeverpackung sei weiter die Einwegplastikflasche, bei Lidl und Aldi gebe es gar keine Mehrwegflaschen, heißt es in dem Bericht weiter. „Die Einwegplastikflasche ist nach wie vor die Getränkeverpackung in Deutschland Nummer 1“, sagte DUH-Geschäftsführerin Metz.

Die Supermärkte kämen „gar nicht oder nur in Trippelschritten zu weniger Verpackungsmüll“, fuhr Metz fort. Die Unternehmen würden „eine Verpackungswende ohne politische Vorgaben nicht schaffen“. Die DUH forderte deshalb eine zusätzliche Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen und verpflichtende Mehrwegquoten für Getränke wie Wein und Milch. Auch Getränkekartons seien keine umweltfreundliche Alternative, betonte Metz.

Ein EU-Gesetz schreibt Deutschland vor, den Verpackungsmüll bis 2040 um mindestens 15 Prozent zu reduzieren. Dafür sollen etwa Plastikverpackungen für Obst und Gemüse verboten werden. Das gleiche gilt für leichte Plastiktüten in Supermärkten. Papierverpackungen bleiben allerdings grundsätzlich erlaubt.
© AFP

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