Düsseldorf – Die Stadt vergibt Regenfässer an engagierte Düsseldorferinnen und Düsseldorfer, die sich bereit erklären, damit öffentliches Grün zu gießen. Die Aktion ergänzt die städtischen Maßnahmen zur Bewässerung. Vorbild ist das Projekt „Gießkannenheldinnen“ der Ehrenamt Agentur in Essen. Gemeinsam mit der Initiative Pro Düsseldorf, die bereits seit Längerem Erfahrungen in der Umsetzung gesammelt hat, hat die Stadt die Projektidee partnerschaftlich umgesetzt.
Umweltdezernent Jochen Kral, Doris Törkel, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, und Julien Peine, stellvertretender Leiter Gartenanlagen im Gartenamt, haben gemeinsam mit Renate Böhm und Susanne Hummen vom Projektpartner Pro Düsseldorf und Katja Lother von der Werkstatt für angepasste Arbeit das erste Fass im Südpark in Betrieb genommen.
„Der Klimawandel zeigt sich in Düsseldorf mit seinen Folgen: Vor allem lange und heiße Trockenperioden schädigen das Grün in der Stadt. Umso wichtiger ist es, Bäume und öffentliche Grünflächen zu wässern. Die Stadt nimmt das in der eigenen Arbeit ernst und setzt zusätzlich auf das Engagement der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer“, sagt Umweltdezernent Jochen Kral.
Doris Törkel, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, ergänzt: „Es ist der Stadt bei der Bewässerung wichtig, die Ressource Wasser effektiv und nachhaltig einzusetzen. Aus diesem Antrieb heraus und nach dem Vorbild des Essener Projekts, ist die Idee entstanden, große Fässer bereitzustellen, mit denen Interessierte auf dem eigenen Grundstück Regen sammeln und mithelfen können.“
„Die Aktion startet mit zunächst 50 Regenwasser-Containern, die je 1.000 Liter fassen. Die Teilnehmenden bekommen ihr Fass kostenfrei geliefert und kümmern sich selbst darum, es am eigenen Fallrohr aufzustellen und anzuschließen. Im Gegenzug erklären sie sich bereit, damit eine öffentliche Grünfläche zu gießen“, so Julien Peine, stellvertretender Leiter Gartenanlagen im Gartenamt.
Für die Fässer verwendet die Stadt industrielle Tank-Container, die über einen Hahn verfügen. Damit das Fass stabil und gerade positioniert und darunter eine Gießkanne befüllt werden kann, steht es auf zwei Holz-Paletten, die die Stadt ebenfalls mitliefert. Das Fass ist mit einer Folie verkleidet, die UV-beständig ist. Das ist wichtig, damit sich im Fass keine Algen bilden. Die Stadt hat die Folie mit der Botschaft „Ich sammle Regenwasser“ bedruckt und mit einem Garten-Motiv gestaltet. Der hölzerne Abdeckrahmen für die Oberseite des Fasses kommt maßgeschneidert aus der städtischen Schreinerei. Zu jedem Fass liefert die Stadt symbolisch auch eine Gießkanne.
Wer ein Fass haben möchte, findet auf www.duesseldorf.de/giesskannenheldinnen genauere Informationen, die Rahmenbedingungen sowie ein Bewerbungsformular zum Download. Interessierte schicken das ausgefüllte Dokument anschließend per E-Mail an deinfass@duesseldorf.de. Im Anschluss prüft die Stadt, ob alle Kriterien erfüllt sind. Wenn das der Fall ist, bekommen die Teilnehmenden nach vorheriger Absprache ein Fass geliefert. Um den Aufbau und Anschluss kümmern sie die Teilnehmenden selbst. Die Bearbeitung verläuft nach der Reihenfolge der eingegangenen Bewerbungen. Bei praktischen Fragen zum Anschluss unterstützt die Initiative „Pro Düsseldorf“. Die Aktion richtet sich an Privatpersonen ebenso wie an Gruppen wie Quartiersgemeinschaften oder Nachbarschaftsbündnisse, die sich zusammenschließen, um gemeinsam zu gießen.
Die Interessierten benötigen eine geeignete Fläche an einem Fallrohr auf dem eigenen Grundstück beziehungsweise – falls es nicht das eigene Grundstück ist – das Einverständnis des Eigentümers. Die genutzte Dachfläche sollte mindestens 35 Quadratmeter groß sein, damit sich das Fass bei Regen rasch auffüllt. Zudem benennen die Interessierten eine öffentliche Grünfläche, die sie mit dem gesammelten Wasser gießen. Die Lieferung erfolgt nach Absprache wochentags zwischen 9 und 15 Uhr. Das Aufstellen und Anschließen des Regenfasses gelingt mit etwas Geschick selbst – die Stadt gibt zum Fass eine Anleitung sowie auf Wunsch Material für den Aufbau. Alternativ können die Teilnehmenden auf eigene Kosten einen Dienstleister beauftragen.