Durch Abrechnungsbetrug ist der Krankenkasse DAK in den vergangenen zwei Jahren ein Schaden von 17,6 Millionen Euro entstanden. Das sei ein neuer Höchstwert, teilte die Krankenkasse am Dienstag in Hamburg mit. Gegenüber dem vorherigen zweijährigen Berichtszeitraum 2020/2021 sei die Schadenshöhe um 40 Prozent gestiegen. Mehr als 4000 Fälle verfolgten die DAK-Ermittler, beinahe die Hälfte davon waren den Angaben der Krankenkasse zufolge dem Bereich Pflege zuzuordnen.
Insgesamt 12,1 Millionen Euro konnten die DAK-Ermittler aber zurückfordern. Mit einer Gesamtschadenshöhe von 4,6 Millionen Euro war häusliche Pflege in den Jahren 2022 und 2023 am stärksten von Betrug betroffen. Der Grund dafür seien hohe Kosten im Intensivpflegebereich und ein Mangel an qualifiziertem Personal, erklärte die DAK. Dicht dahinter folgte Betrug bei der Abrechnung von Arznei- und Verbandsmitteln mit einem Schaden von 4,5 Millionen Euro.
Den deutlichen Schadensanstieg gegenüber dem vorherigen Zweijahreszeitraum 2020/2021 führte die DAK auch auf die Coronapandemie zurück, in der die Qualitäts- und Abrechnungsprüfungen des Medizinischen Dienstes ausgesetzt worden waren. Die DAK ist nach eigenen Angaben eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Sie hat demnach 5,5 Millionen Versicherte.
© AFP