Düsseldorf – Der Endspiel-Gegner hieß zum vierten Mal in Folge 1. FC Saarbrücken. Immer gewann das Team von Danny Heister. Diesmal mit 3:1. Es war knapp, es war unfassbar spannend, großartiges Tischtennis und es war ein würdiges Finale
In einem Punkt waren sich im Vorfeld alle einig: Die Tagesform entscheidet dieses TTBL-Finale. Borussia Düsseldorf gegen den 1. FC Saarbrücken, die beiden besten Teams Deutschlands und sogar Europas trafen in diesem Jahr nach Pokal und Champions League bereits im dritten Endspiel aufeinander. Einen klaren Favoriten wollte niemand ausmachen.
Die Spannung in der Halle ist vom ersten Ball an greifbar zu spüren, jeder Punkt wird bejubelt – nicht nur von den gut 100 Fans, die aus Düsseldorf nach Frankfurt gefahren sind. Dang Qiu muss gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Patrick Franziska an den Tisch. In so einem Finale gibt es nur Spitzenspiele. Den besseren Start in die Partie erwischt der Saarbrücker und Franziska sichert sich den ersten Satz. Die Borussia-Fans werden noch lauter und Qiu besser. Genau wie das Match insgesamt. Kein Abtasten mehr, sondern ein offener Schlagabtausch. Das Penholder-Ass spielt stark, gleicht aus und gewinnt anschließend auch problemlos den nächsten Durchgang. Dann folgt eine längere Verletzungspause des FClers. Qiu muss die Konzentration beibehalten und darf sich nicht von den Problemen seines Gegenübers beirren lassen. Das gelingt ihm gut und er bringt die Borussia mit 1:0 in Führung.
Timo Boll muss gegen Saarbrückens Punktelieferanten Darko Jorgic antreten. Und der will und kann zunächst an seine hervorragende Saisonleistung anknüpfen. Boll kämpft, doch der Slowene spielt hart und sicher, macht die Big Points. Aber der 43-Jährige hat genug Erfahrung und Geduld, dran zu bleiben. Durchgang drei geht an den Düsseldorfer. Je sicherer Boll wird, desto anfälliger ist Jorgic und so geht das Match dann in den entscheidenden fünften Satz. Hier geht es zunächst schnell. Der Düsseldorfer führt 10:5 und hat fünf Matchbälle, die Jorgic einen nach dem anderen stark abwehrt. Die Halle steht bei diesem Krimi Kopf und am Ende schütteln alle Borussen den selbigen: Boll verliert 13:15.
Die Chance, den Rekordmeister wieder in Führung zu bringen, hat Anton Källberg. Der Schwede an ungewohnter Position drei trifft auch Cedric Meissner, der überraschend statt Muramatsu spielt. Entsprechend motiviert spielt er, doch Källberg behält die Oberhand. Er siegt ohne Satzverlust und feiert das 2:1 für seinen Klub.
Dang Qiu geht erneut in die Box. Diesmal gegen Boll-Bezwinger Jorgic. Nachdem der erste Satz knapp verloren ging, drehte der Europameister richtig auf und holt sich Durchgang zwei mit 11:0. Jorgic wird zwar wieder stärker, aber Qiu lässt ihn zunächst nicht richtig ins Spiel zurückkommen. Der vierte Satz ist ein Hexentanz, die Bälle schnell und präzise. Der Slowene setzt sich ab, erspielt sich vier Satzbälle, doch Qiu denkt nicht daran nachzugeben und gleicht 10:10 aus, hat dann aber doch das Nachsehen. Erneut geht es in den fünften Satz, die ersten Fans werden heiser, aber sie lassen nicht nach. Genau wie die Düsseldorfer Nummer eins. Dang Qiu legt noch eine Schippe drauf und holt sich das Match und seinen dritten Meistertitel mit der Borussia.