Millionenschaden: Anklage gegen mutmaßlichen Anlagebetrüger in Bayern erhoben

Nach jahrelangen Ermittlungen wegen betrügerischer Anlageplattformen hat die Zentralstelle Cybercrime Bayern eine weitere Anklage erhoben.

Nach jahrelangen Ermittlungen wegen betrügerischer Anlageplattformen hat die Zentralstelle Cybercrime Bayern eine weitere Anklage erhoben. Der 47 Jahre alte Angeschuldigte soll für einen Schaden von rund acht Millionen Euro verantwortlich sein, wie die Zentralstelle am Mittwoch in Bamberg mitteilte. Im Frühjahr 2023 waren in dem Komplex bereits fünf Menschen zu Haftstrafen verurteilt worden.

Aus Callcentern in Israel, Georgien, Moldau und Armenien seien Kunden dazu gebracht worden, im Vertrauen auf eine lukrative Anlagemöglichkeit teils hohe Geldsummen auf betrügerischen Plattformen zu investieren, erklärte die Zentralstelle, die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg angesiedelt ist.

Das Geld werde aber nicht investiert. Die Handelsplattform sei ebenso wie das angebliche Kundenkonto eine Täuschung. Das Geld sei in der Regel verloren. Allein in Deutschland seien von dieser Art Delikt zehntausende Anleger betroffen, es gebe ein beträchtliches Dunkelfeld. Auch in anderen europäischen Ländern seien unzählige Menschen geschädigt worden.

Der 47-jährige aus Israel, gegen den nun Anklage erhoben wurde, war im Juli 2023 an einem Flughafen in Paris festgenommen worden. Im Dezember wurde er auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem sitze er in Bayern in Untersuchungshaft, hieß es.

Ende 2015 soll der Mann in das Geschäft der Tätergruppe eingestiegen sein. Ihm wird vorgeworfen, in verantwortlicher Position für mehrere betrügerische Anlageplattformen gearbeitet zu haben. Für seine Arbeit habe er 166.000 Euro bekommen.

Nun soll er sich wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in acht Fällen verantworten. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet das Landgericht Regensburg. Die Zentralstelle Cybercrime ermittelt noch gegen weitere mutmaßliche Mitglieder der Gruppe.
© AFP

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