Düsseldorf – Das belegt die neue Publikation „Ausländische Unternehmen im Rheinland“ der IHK-Initiative Rheinland, die die ausländischen Unternehmen, internationalen Investoren und Selbstständigen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zwischen Bad Godesberg und Emmerich analysiert hat. Das Ergebnis: Seit 2019 ist der Anteil ausländischer Unternehmen trotz Pandemie um 14 Prozent gewachsen. Drei von vier ausländischen Unternehmen in NRW haben ihren Unternehmenssitz im Rheinland.
„Die Zahl von fast 69.000 ausländischen Unternehmen und Selbständigen aus über 170 Ländern zeigt nachdrücklich, dass das Rheinland ein beliebter Standort für Investitionen und unternehmerisches Engagement aus allen Teilen der Welt ist – und das mit wachsender Beliebtheit“, fasst Ralf Schlindwein, Geschäftsführer International der IHK Düsseldorf, das zentrale Ergebnis der aktualisierten Studie zusammen. „Besonders erfreulich für den Wirtschaftsstandort ist, dass es trotz der Corona-Pandemie und den damit verbundenen massiven Einschränkungen bei Geschäftsreisetätigkeiten und bei der Abwicklung formaler Prozesse bei Firmengründungen seit 2019 einen deutlichen Zuwachs an ausländischen Unternehmen gegeben hat“, betont Schlindwein.
Mehr als jedes neunte rheinische Unternehmen hat mehrheitlich ausländisches Gesellschafterkapital oder einen ausländischen Staatsangehörigen als Inhaber. Von den 68.992 ausländischen Unternehmen und Gewerbetreibenden sind 15.931 im Handelsregister (HR) eingetragen. Weitere 53.061 werden der Gruppe der Kleingewerbetreibenden zugeordnet. Bei den HR-Unternehmen stellen die Niederlande mit 2.915 Unternehmen die größte Fraktion, gefolgt von China (1.519). Auf Platz 3 vorgerückt sind die britischen Unternehmen mit 1.366, dahinter platziert sind die USA (1.161), Schweiz (1.086), Belgien (903) und Frankreich (827).
Die größten Gruppen unter den 53.061 ausländischen Kleingewerbetreibenden bilden die polnischen (9.961), vor den türkischen Gewerbetreibenden (9.679), gefolgt von italienischen (3.394) und rumänischen Staatsangehörigen (3.053). Das Gros der im Handelsregister eingetragenen Unternehmen ist im Handel (4.920), in der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (2.446) und im produzierenden Gewerbe (1.613) tätig. Auch bei den ausländischen Kleinunternehmen steht der Handel an der Spitze ihrer wirtschaftlichen Betätigungsfelder (12.922), sie sind aber auch stark im Baugewerbe (8.611) und im Gastgewerbe (6.026) vertreten.
Wirtschaftlich sind vor allem die im Handelsregister eingetragenen Unternehmen von besonderer Bedeutung. „Diese Unternehmen schätzen das Rheinland wegen seiner Ballung an Geschäftspartnern, Kunden und Kaufkraft sowie der hervorragenden Möglichkeiten zur Bearbeitung deutscher und internationaler Märkte. Auch die starke Präsenz von Universitäten und Forschungsreinrichtungen und viele positive ‚weiche’ Standortfaktoren wie eine hohe Lebensqualität, das vielfältige kulturelle Angebot, oder eine international ausgerichtete Infrastruktur spielen eine wichtige Rolle“, erklärt Schlindwein. Das Wachstum geht bei den im Handelsregister eingetragenen Unternehmen besonders stark auf die Zuwächse britischer Firmen zurück, die um 250 Unternehmen seit 2019 (+ 22 Prozent) angestiegen sind. Seit dem Brexit-Referendum 2016 hat sich die Zahl der Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich im Rheinland sogar um knapp 50 Prozent erhöht. Auch die Zahl der türkischen Unternehmen ist um insgesamt 144 Unternehmen seit der letzten Erhebung angestiegen. Das entspricht einem Wachstum von 27 Prozent.
Im Hinblick auf die regionale Verteilung der ausländischen Unternehmen und Gewerbetreibenden im Rheinland weist der Kammerbezirk Düsseldorf mit 5.589 die größte Zahl ausländischer HR-Unternehmen auf, gefolgt von den Bezirken der IHK Köln (3.285), der Niederrheinischen IHK Duisburg (1.975) und der IHK Mittlerer Niederrhein (1.922).