Die zahlreichen Baustellen in Deutschland sorgen vermehrt auch für Verspätungen bei den Nachtzügen der Österreichischen Bundesbahn ÖBB. Ein Sprecher der ÖBB sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Montag, es gebe einen „intensiven Austausch mit der Deutschen Bahn darüber, die Pünktlichkeit zu erhöhen“. Leider sei aufgrund von Überlastung des deutschen Bahnnetzes weiterhin mit Verspätungen zu rechnen.
Besonders betroffen ist eine erst im vergangenen Jahr ins Angebot aufgenommene Strecke: „Am schwierigsten ist zurzeit die Verbindung Berlin – Paris.“ Hier komme es neben den Bauarbeiten in Deutschland auch zu massiven Bautätigkeiten in Frankreich. „Trotz intensiver Gespräche ist es uns in den letzten Monaten nicht gelungen, diese Verbindung mit der von uns erwarteten Zuverlässigkeit zu führen.“ Die ÖBB stellt mit ihren „Nightjet“-Zügen einen Großteil des Nachtzugsangebots in Deutschland.
Weder die ÖBB noch die Deutsche Bahn (DB) konnten auf Anfrage der Zeitung eine Pünktlichkeitsstatistik zu den Nachtzugverbindungen vorlegen. Ein DB-Sprecher betonte, dass 2023 mehr als 7000 Züge mit Schlaf- und Liegewagen „mit unserer Hilfe“ durch Deutschland gefahren seien; das seien zehn Prozent mehr als 2022.
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, forderte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ eine europäische Nachtzuggesellschaft. Die EU-Mitgliedsstaaten sollten ein entsprechendes Unternehmen gründen. Dies erleichtere Absprachen.
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