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„100 Jahre Keramische Werkstatt Margaretenhöhe“: Sonderausstellung im Hetjens
16. Mai 2024 - 1. September 2024
Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum feiert mit einer Sonderausstellung das Jubiläum „100 Jahre Keramische Werkstatt Margaretenhöhe – Young-Jae Lee im Hetjens“. Zum Jubiläum des 100-jährigen Bestehens des Essener Traditionsbetriebs präsentiert das Hetjens vom 16. Mai bis zum 1. September 2024 in seiner Sonderausstellung getöpferte Meisterwerke von Young-Jae Lee.
Seit 1986 führt die gebürtige Südkoreanerin Young-Jae Lee die Werkstatt auf dem geschichtsträchtigen Gelände des UNESCO-Welterbes Zeche Zollverein (seit 1993 alleinverantwortlich). Mit ihren preisgekrönten Arbeiten ist sie weltweit in Ausstellungshäusern in Europa, Amerika, Südkorea und Japan vertreten. In ihrer reduzierten und zeitlosen Formensprache verbinden Lees Entwürfe koreanische Traditionen mit den funktionalen Gestaltungsideen der Bauhaus-Bewegung. In ihrem Kunststudium an der Hochschule in Seoul entdeckte die Töpfermeisterin erstmals die Liebe zur Keramik und zum Material Ton. Aus der Natur entlehnte, geometrische Grundformen wie Kreis, Kegel und Zylinder dienen der Töpferin als Leitmotive für ihre Kompositionen, die für sie zugleich „die abstrakteste Form des menschlichen Körpers“ abbilden. Die Sonderschau im Hetjens vermittelt einen Einblick in das umfangreiche Werk von Young-Jae Lee. Darüber hinaus bietet die Ausstellung einen historischen Überblick zur langjährigen Tradition und reichen Geschichte der Keramischen Werkstatt Margaretenhöhe, die bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreicht.
Seit hundert Jahren besteht die Keramische Werkstatt Margaretenhöhe, der heute einzige Ausbildungsbetrieb für das Töpferhandwerk in Nordrhein-Westfalen. Die Werkstatt trägt ihren Namen zu Ehren der wohl berühmtesten Essener Familie, der Krupp-Dynastie mit der Stiftungsgründerin Margarethe Krupp (1854-1931).
Im Jahr 1924 entstanden auf dem Gelände der bekannten Gartensiedlung Margaretenhöhe Werkstätten für Keramiker-, Goldschmiede- und Bildhauer nach den Modellen einer Künstlerkolonie. In den Anfangsjahren richtet der westfälische Bildhauer Will Lammert parallel zu seiner künstlerischen Arbeit die Keramische Werkstatt ein. Danach übernimmt Johannes Leßmann, der bei den Bauhaus-Keramikern Otto Lindig und Werner Buri in Dornburg gelernt hat, die Leitung. Der Bauhaus-Idee verpflichtet steht in dieser Zeit die Herstellung von hochwertigem, seriell gefertigten Gebrauchsgeschirr im Vordergrund.