Krefeld – Neben zwei Eisflächen umfasst das Gebäude eine Dreifachturnhalle, ein Parkhaus und im Außenbereich einen Bewegungspark für Freizeitsportler. In unmittelbarer Nachbarschaft, wo derzeit noch die alten Eishallen stehen, baut der gleich Investor zudem ein Seniorenzentrum, eine Kita und moderne Wohnungen.
Im Fokus der Planungen stehen zwei Areale an der Westparkstraße
Die alten Eishallen an der Westparkstraße befinden sich technisch und baulich in sehr schlechtem Zustand. Zu einem Abriss gibt es nach Aussage der Fachleute keine Alternative. Den notwendigen Neubau der Eishallen will die Stadt nun mit Hilfe eines Investors stemmen. Im Fokus der Planungen stehen zwei Areale an der Westparkstraße. Eines, das frühere Kerrygold-Gelände, gehört bereits dem Investor. Er will dort die Doppel-Eishalle mit Turnhalle, Umkleiden, Sanitäranlagen, Fitnessraum, Büros, dem Bewegungspark im Außenbereich und dem zur De-Greiff-Straße anliegenden Parkhaus errichten. Dafür zahlt die Stadt Gesamtprojektkosten in Höhe von rund 90,7 Millionen Euro. Das andere Areal, auf dem die jetzigen Eishallen stehen und das der Stadt gehört, wird parallel an den Investor verkauft, um dort ein Seniorenzentrum, eine Kita und Wohnbebauung zu realisieren. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 20. Juni dem Gesamtpaket zugestimmt.
2026 soll das Gebäude fertiggestellt sein
Die privat errichteten Eishallen erfüllen an diesem Standort alle Kriterien, die der Rat im Mai 2022 formuliert hat, unter anderem die Nähe zur Yayla-Arena, zwei Eisflächen nach DIN-Norm, eine Tribünenanlage für 1000 Zuschauer sowie eine zeitgemäße Technik und Ausstattung für Sportler und Besucher. Nach den Sommerferien soll bereits die Offenlage für den Bebauungsplans Nr. 851 erfolgen, so dass Ende des Jahres die Baugenehmigung vorliegen könnte. Im Juli 2026 soll das Gebäude fertiggestellt sein.
Photovoltaikanlagen auf dem Dach
Es ist über ein ebenerdiges Foyer zugänglich. Von dort aus sind die beiden 26 mal 60 Meter großen Eisflächen und die Tribüne erreichbar. Zwischen den beiden Feldern befindet sich ein Serviceblock mit Umkleiden und Sanitäranlagen. Für die Dreifachturnhalle gibt es ein eigenes Foyer und separate Serviceräume. Das Parkhaus mit rund 470 Stellplätzen grenzt als eigenständiges Gebäude an die Eishallen an und steht auch den anderen Nutzern des Areals zur Verfügung. Energetisch wird das Gebäude mit Kraft-Wärme-Kopplung und durch Photovoltaikanlagen auf dem Dach versorgt.
Eissport-Tradition
Mit den neuen Rheinlandhallen wird sich eine fast 90-jährige Eissport-Tradition in Krefeld fortsetzen. Der Eierhändler Willi Münstermann, der ohnehin über Kühlkapazitäten verfügte, ließ 1936 das Hindenburg-Stadion bauen, Krefelds erste Eis-Arena. In den frühen 1950er-Jahren erlebte das Eishockey seine goldenen Jahre – sowohl Preussen Krefeld als auch die jungen Wilden des KEV erlangten die Deutsche Meisterschaft. Zu jener Zeit wurden die Rheinlandhalle und wenig später die Werner-Rittberger-Halle gebaut. 1955 war Krefeld sogar Austragungsort der Eishockey-Weltmeisterschaft. Größen des Eiskunstlaufs wie Ina Bauer oder Werner Rittberger hatten ebenfalls in Krefeld ihre Heimat. Im Eishockey gelang nach zahlreichen Krisen und Tiefschläge am 21. April 2003 die erneute Meisterschaft mit den Krefeld Pinguinen, die aktuell in der zweiten Liga spielen und auch in der kommenden Saison um den Wiederaufstieg in die höchste Klasse kämpfen.