Anders als die frühere CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel will ihre Nachfolgerin im Parteivorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer, am bevorstehenden CDU-Parteitag teilnehmen. „Ich fahre als Delegierte der CDU-Saar zum Parteitag“, sagte Kramp-Karrenbauer am Montag der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“. Sie glaube, dass der Berliner Parteitag mit der Wahl der CDU-Führung und der Verabschiedung des neuen Grundsatzprogramms „ein starkes Signal senden wird“.
Kramp-Karrenbauer ergänzte: „Ich freue mich, dass der Weg zum Grundsatzprogramm, den ich als Generalsekretärin mit der Zuhörtour begonnen und als Parteivorsitzende weiter vorangetrieben habe, jetzt zum Abschluss kommt.“
Merkel war zu dem dreitägigen Treffen kommende Woche eingeladen worden, nahm die Einladung aber nicht an. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hatte dafür Verständnis gezeigt: „Angela Merkel war 16 Jahre Kanzlerin, dass sie sich jetzt erst mal zurückzieht, verstehe ich total.“
Merkel hatte sich nach dem Ende ihrer Kanzlerschaft 2021 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, sie wahrt auch Distanz zu ihrer Partei. Anders als andere Ex-Parteichefs nahm sie an keinem Parteitag mehr teil. Vergangenes Jahr zog sie sich auch aus der parteinahen Konrad-Adenauer-Stiftung zurück. Mit Verwunderung wurde in der CDU allerdings registriert, dass sie im Mai einen seltenen öffentlichen Auftritt plant – bei der Abschiedsveranstaltung des Grünen-Politikers Jürgen Trittin, der seine politische Karriere beendet hat.
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