Die Zeugensuche einer Kriminalpolizistin hat in Görlitz in Sachsen den Verdacht auf kriminelle Aktivitäten einer Betrügerbande aufkommen lassen. Fälschlicherweise seien Anwohner von einem Kontaktaufnahmeversuch durch falsche Polizisten ausgegangen und hätten ein Foto einer von der Beamtin in einem Briefkasten hinterlassenen dienstlichen Visitenkarte samt Mobilfunknummer in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht, berichtete die Görlitzer Polizei am Donnerstag.
Dabei seien Anwohner jedoch von einer „falschen Annahme“ ausgegangen, hieß es. Es habe alles seine Richtigkeit gehabt. Die Kriminalpolizei hinterlasse derartige Visitenkarten mit Rückrufbitten, wenn sie mögliche Zeugen nicht antreffe. Die Betroffenen würden gebeten, die Nummer anzurufen. Die Beamtin ermittelt demnach im Fall eines vor einigen Tagen leblos mit schweren Brustverletzungen vor einem Wohnhaus in der Nähe aufgefundenen 28-Jährigen.
Weniger angetan zeigten sich die Görlitzer Beamten zugleich vom Vorgehen der misstrauischen Bürgerinnen und Bürger. Sie begrüßten „grundsätzlich die vorhandene Skepsis“, rieten aber von der Erstellung und Verbreitung solcher Posts in den sozialen Netzwerken ab. „Sollten Sie Zweifel an polizeilichen Maßnahmen oder Schriftstücken haben, wenden Sie sich vertrauensvoll an ihre örtliche oder jede andere Polizeidienststelle“, mahnten die Einsatzkräfte.
© AFP