Essen – Die Überführung des Archivs ist ein Baustein der zukünftig durch die Stadt Essen geförderten Arbeit des Netzwerks „Zentrum für Fotografie Essen“. „Fotos kommen seit 150 Jahren in der Metropole Ruhr flächendeckend, pausenlos und von allen Seiten zum Einsatz – kaum eine deutsche Region dürfte in den letzten zwei Jahrhunderten gründlicher ins Bild gesetzt worden sein, als das Ruhrgebiet. Für zahlreiche, heute weltberühmte Fotografinnen und Fotografen wurde die Region zur Inspirationsquelle“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen beim Pressetermin anlässlich der Übergabe des Archivs. „Heute ist Essen mit seinen renommierten Institutionen, deren Archiven und Sammlungen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Künstlerinnen und Künstlern, ein Zentrum der Fotografie mit weltweiter Strahlkraft. Mit der Überführung des Archivs der Stiftung Archiv Michael Schmidt nach Essen als Dauerleihgabe wird die fotografische Ausstellungs- und Sammlungsgeschichte des Museum Folkwang ein Stück fortgeschrieben.“
Das in der Hauptstadt ansässige Archiv Michael Schmidt umfasst nicht nur eine umfangreiche Zusammenstellung von fünf zentralen Werkgruppen des Fotografen aus allen Schaffensperioden, sondern auch sämtliche Negative, 2.000 Prints mit Werkcharakter und über 20.000 Kontakt-, Arbeits- und Testabzüge. Auch Dummies für Buchprojekte, Korrespondenz, persönliche Dokumente sowie die private Bibliothek von Michael Schmidt, die aus rund 1.000 Monografien, 300 Katalogen und 400 Zeitschriften besteht, gehören den Beständen an. Die Bestände werden im Herbst 2024 von Berlin nach Essen überführt und die Fotografische Sammlung des Museum Folkwang signifikant erweitern. Sie sollen Ausgangspunkt für die weitere Erforschung und Präsentation des Werkes des Fotografen im internationalen Kontext bilden.
Das Netzwerk „Zentrum für Fotografie Essen“
Die Überführung des Archivs durch die gleichnamige Stiftung an das Museum Folkwang nach Essen erfolgt auf Initiative des Netzwerks „Zentrum für Fotografie Essen“. Hierzu gehören die vier in Essen ansässigen Institutionen Folkwang Universität der Künste, Historisches Archiv Krupp, Museum Folkwang und Stiftung Ruhr Museum. Der Zusammenschluss zum Netzwerk erfolgte bereits 2019. Mit Unterstützung durch die Stadt Essen, die in den kommenden zwei Jahren Sondermittel zur Realisierung der Vorhaben und Projekte zur Verfügung stellt, wird diese Zusammenarbeit intensiviert und institutionalisiert. Die Aktivitäten werden zukünftig von einem eingetragenen gemeinnützigen Verein mit Sitz im auf dem UNESCO Welterbe Zollverein koordiniert. Die Gründung erfolgte am 31. Januar. Ziel ist es, Essen international als Standort für Fotografie zu stärken
„Die Stärkung der Fotostadt Essen bleibt konsequent auf meiner Agenda! Auch ohne den Zuschlag des Bundes für ein Fotoinstitut stehen im Haushalt 2024 bis zu 250.000 Euro zur Verfügung. Das Museum Folkwang, die Folkwang Universität der Künste, das Historische Archiv Krupp, das Ruhr Museum und ihre weitgefächerten Aktivitäten sind geballte Expertise in Forschung und Lehre, Bewahrung und Sammlung“, so der Oberbürgermeister. „Wir möchten in Essen auch weiterhin das kulturelle Erbe der Fotografie schützen, zeitgenössische Fotografie und deren Schöpferinnen und Schöpfer fördern sowie Zentrum und Heimat für ein gesamtdeutsches Bildgedächtnis sein. Ich danke ganz persönlich und im Namen der Stadt Essen allen Beteiligten für diese großzügige Kooperation – auch im Sinne der Fotografie-Begeisterten Essenerinnen und Essener!“