Die Zahl der Unternehmens- und Verbraucherinsolvenzen hat wie in den Vormonaten auch im Januar stark zugenommen. Die bei den Amtsgerichten beantragten Insolvenzen nahmen um 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag auf Grundlage vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Seit Juni 2023 nehmen die Insolvenzen demnach durchgängig zweistellig zu.
Endgültige Zahlen liegen in der Regel nach drei Monaten vor, da die Anträge erst nach gerichtlicher Entscheidung in die Statistik einfließen. Im November meldeten demnach 1513 Unternehmen Insolvenz an, ein Zuwachs um 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
In den elf Monaten von Januar bis November 2023 stieg die Zahl der Unternehmenspleiten um rund 23 Prozent auf über 16.000 Fälle, wie die Statistiker mitteilten. Verglichen mit dem Zeitraum des Vor-Corona-Jahres 2019 lag die Zahl aber noch um 6,5 Prozent niedriger.
Trotz der seit Monaten erhöhten Zahlen sehen Experten bislang keine Insolvenzwelle. Allerdings stehen einzelne Branchen besonders unter Druck, etwa energieintensive Betriebe und die Bauwirtschaft.
Die Verbraucherinsolvenzen hingegen sanken im November im Vorjahresvergleich um 1,0 Prozent auf 5811 Fälle. Von Januar bis Oktober meldeten 61.460 Verbraucherinnen und Verbraucher Privatinsolvenz an, eine leichte Zunahme im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022 um 1,1 Prozent.
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