Weil sie Geld zugunsten von Mitgliedern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien überwiesen haben sollen, müssen sich ein 28-jähriger Deutscher und seine türkische Ehefrau seit Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Laut Anklage soll der Mann 2020 und 2021 insgesamt etwa 2200 Euro an eine Finanzagentin transferiert haben, die das Geld dann an IS-Mitglieder weitergeleitet haben soll.
Die 27-jährige Frau soll demnach 1400 Euro überwiesen haben. Das Geld habe im Wesentlichen zum Freikauf weiblicher IS-Mitglieder aus Lagern in Syrien oder zu ihrer Unterstützung gedient. Die Frauen sollen dort in ihrem Abschnitt eine Lebensweise durchgesetzt haben, die der IS-Ideologie entsprach. Die Spendengelder sollen so auch der Aufrechterhaltung und Förderung des Zusammenhalts und der Strukturen des IS gedient haben.
Der konkrete Vorwurf gegen die beiden Angeklagten lautet auf Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Der Mann sitzt seit Ende Mai in Untersuchungshaft, bei der Frau wurde die Untersuchungshaft außer Vollzug gesetzt. Das Gericht setzte vier Verhandlungstermine bis Anfang März an.
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