Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres einen Nettoverlust von 314 Millionen Euro verzeichnet. Probleme wie niedrigere Preise und eine schwächere Nachfrage bereitet nach Angaben des Essener Unternehmens vom Mittwoch vor allem die Stahlsparte. Zugleich benötigt der Konzern massive Investitionssummen, um den Umbau hin zu klimaneutraler Produktion zu stemmen.
Der Umsatz des Konzerns lag mit 8,2 Milliarden Euro unter dem Wert des Vorjahres (9,0 Milliarden Euro) und auch der Auftragseingang ging zurück. Die Belastungen wirkten sich erneut deutlich auf den bereinigten Betriebsgewinn (Ebit) aus, der im ersten Quartal bei 84 Millionen Euro lag – eine Halbierung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Umsatz und Auftragseingang der Stahlsparte lagen mit jeweils 2,4 Milliarden Euro ebenfalls unter den Vorjahreswerten von 3,0 Milliarden Euro. Grund seien „insbesondere stark rückläufige Preise“, erklärte Thyssenkrupp. Zudem habe die Nachfrage der Automobilbranche nachgelassen.
Nicht überrascht zeigte sich das Unternehmen von den Zahlen: „Angesichts der anhaltenden globalen Konjunkturschwäche und geopolitischen Konflikte hat sich thyssenkrupp im 1. Quartal vergleichsweise robust und im Rahmen unserer Erwartungen entwickelt“, erklärte Vorstandsvorsitzender Miguel López. Thyssenkrupp werde die Transformation weiter vorantreiben.
Deutlich steigern konnte der Industriekonzern den Auftragseingang in der Sparte Marine Systems, einem der größten Anbieter von konventionellen U-Booten und Technologien der Marine.
Wegen der schwächelnden Stahlsparte schraubte Thyssenkrupp seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr herunter. Beim Umsatz werde nun ein Wert auf Vorjahresniveau erwartet, zuvor war das Unternehmen von einer leichten Steigerung ausgegangen. Beim bereinigten Betriebsgewinn indes rechnete das Unternehmen weiter mit einer Steigerung auf einen Wert im hohen dreistelligen Millionenbereich.
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