„Der Kaiser von Atlantis“ im Opernhaus

Die deutsche Oper am Rhein zeigt am 9. November 2020 die Aufführung "Der Kaiser von Atlantis" von Viktor Ullmann.

Düsseldorf – In der maschinisierten Tötungsindustrie des Kaisers Overall von Atlantis sind Harlekin und Tod – „das Leben, das nicht mehr lachen und das Sterben, das nicht mehr weinen kann“ – nur noch Zaungäste in einer Welt, „die verlernt hat, am Leben sich zu freuen und des Todes zu sterben“. Als Overall den Krieg Aller gegen Alle verkündet, sieht sich der Tod endgültig zu einem kleinen Handwerker des Sterbens degradiert und verweigert dem Kaiser fortan den Dienst.

Welchen Wert haben Tod und Leben noch in einer Welt, in der die Menschen ihrer Würde beraubt werden und in der massenhaft gestorben wird? Um diese Frage kreist Viktor Ullmanns (1898-1944) vielschichtige Opern-Parabel „Der Kaiser von Atlantis“, die er 1943-44 mitten im alltäglichen Grauen des Konzentrationslagers Theresienstadt für ein hochklassiges Solistenensemble komponierte. In seinem knapp einstündigen Werk verarbeitete Viktor Ullmann neben zeitgenössischen Einflüssen von Schönberg bis zu den Modetänzen der 1920erund 30er-Jahre auch hintersinnig Musikzitate wie den Bach-Choral „Ein‘ feste Burg ist unser Gott“ oder das Deutschland-Lied. Obwohl der „Kaiser von Atlantis“ kurz vor seiner Premiere aus unbekannten Gründen abgebrochen wurde, blieb die Partitur als eindringliches Zeugnis des engagierten künstlerischen Widerstands gegen ein tyrannisches Unrechtsregime erhalten.

Regisseurin Ilaria Lanzino, die unlängst mit dem renommierten EOP – Europäischer Opernregie-Preis ausgezeichnet wurde, inszeniert Ullmanns „Kaiser von Atlantis“ für die Deutsche Oper am Rhein.

Inszeniert wurde „Der Kaiser von Atlantis“ von Regisseurin Ilaria Lanzino. Die musikalische Leitung übernimmt Christoph Stöcker.

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