Zum Beginn des sechstägigen Streiks der GDL bei der Deutschen Bahn hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) das Verhalten der Lokführergewerkschaft scharf kritisiert. „Dass nun bereits zum vierten Mal im laufenden Konflikt zum Streik aufgerufen wird, ohne dass überhaupt miteinander geredet wird, ist inakzeptabel“, sagte Wissing der „Bild“-Zeitung (Mittwochsausgabe).
Es sehe immer mehr danach aus, „dass der Konflikt völlig festgefahren ist“, sagte der FDP-Politiker. „Deshalb sollte ein Moderator oder eine Moderatorin eingeschaltet werden.“ Wissing forderte die Tarifparteien auf, „Lösungen am Verhandlungstisch zu finden oder eine Schlichtung einzuleiten“. Der Streik sei nicht nur eine enorme Belastung für die Volkswirtschaft, sondern auch nervenaufreibend für alle Reisenden oder Pendler.
Bundesweit begann am frühen Mittwochmorgen der Streik der Lokführer im Personenverkehr. Bereits seit Dienstagabend wird zudem der Güterverkehr der Bahn bestreikt. Enden soll der Ausstand am Montag um 18.00 Uhr.
In der aktuellen Tarifrunde, die Anfang November begonnen hatte, ist der Mega-Streik der vierte: Im November und Dezember untermauerte die Gewerkschaft ihre Forderungen mit einem je eintägigen Warnstreik, im Januar folgte ein dreitägiger Ausstand. Kernforderung der GDL ist eine Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Die Bahn bietet bislang ein Wahlmodell zur Arbeitszeitreduzierung um eine Wochenstunde ab 2026.
© AFP