Mladá Boleslav – Škoda Auto hat im vergangenen Jahr in seinen tschechischen Werken mehr als 781.000 Fahrzeuge gefertigt. Internationale Produktionsstätten steuerten weitere 107.000 Einheiten bei. Neben Fahrzeugen stellte das Unternehmen auch Schlüsselkomponenten wie PHEV- und MEB-Batteriesysteme, Achsen und Motoren für andere Marken des Volkswagen Konzerns her. Darüber hinaus hat Škoda Auto im Rahmen seiner Internationalisierungsstrategie wichtige strategische Schritte unternommen: Im September trat der Hersteller in den vietnamesischen Markt ein, Mitte Oktober folgten Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Produktion in Kasachstan.
Andreas Dick, Škoda Auto Vorstand für Produktion und Logistik: „Im vergangenen Jahr haben wir weltweit mehr als 888.000 Škoda Fahrzeuge hergestellt und damit bewiesen, wie schnell und flexibel wir uns auf das sich dynamisch verändernde und geopolitisch herausfordernde Umfeld eingestellt haben. Dieses Ergebnis unterstreicht das Engagement für unsere Kunden, unsere Marke und unseren Konzern. Unsere kürzlichen Markteintritte und der Aufbau weiterer lokaler Produktionsstätten sind wichtige Schritte, um unsere globalen Fertigungskapazitäten auszubauen. Ich danke all meinen Kollegen für ihren herausragenden Einsatz und das exzellente Teamwork.“
Produktion in der Tschechischen Republik
Am Stammsitz in Mladá Boleslav hat Škoda 2023 rund 556.000 Fahrzeuge gebaut, darunter Fabia, Scala, Octavia, Octavia iV, Kamiq, Enyaq und Enyaq Coupé. Zudem fertigte der Hersteller dort 349.021 manuelle Getriebe der Typen MQ100 und MQ200, 1.736.815 Achsen sowie 469.935 Motoren der Baureihe EA211, die auch in Modellen anderer Konzernmarken zum Einsatz kommen. Darüber hinaus entstanden in Mladá Boleslav 165.606 Batteriesysteme für MEB-Fahrzeuge und 147.625 Batteriesysteme für Plug-in-Hybridmodelle. Dank einer im Dezember in Auftrag gegebenen zweiten Fertigungslinie wächst die Kapazität um 50 Prozent auf bis zu 1.500 Einheiten pro Tag. Auch das Werk Kvasiny lieferte einen großen Beitrag zur Fahrzeugproduktion von Škoda: Dort liefen 2023 insgesamt 225.000 Exemplare von Karoq, Kodiaq, Superb und Superb iV vom Band. Zu den Highlights 2023 zählten die Vorstellung der zweiten Kodiaq-Generation im Oktober und die Weltpremiere der vierten Superb-Generation im November. Das Flaggschiff seines Verbrennerportfolios bietet Škoda als Limousine und Kombi an.
In Vrchlabí konzentriert sich Škoda Auto auf die Produktion des automatischen Direktschaltgetriebes DQ200. 2023 waren es insgesamt 686.066 Einheiten. Diese finden sowohl in Škoda Fahrzeugen als auch in Modellen weiterer Konzernmarken Verwendung.
Produktionszahlen der Fertigungsstätten außerhalb Tschechiens
Die Kapazitäten des Volkswagen Werks in der slowakischen Hauptstadt Bratislava nutzte Škoda Auto für die Produktion von mehr als 36.000 Einheiten des kompakten SUV-Modells Karoq und der ersten Exemplare der kommenden vierten Superb-Generation. Hintergrund: Škoda Auto trägt innerhalb des Konzerns die Verantwortung für die Entwicklung des Škoda Superb und des technisch verwandten Volkswagen Passat. Beide entstehen in Bratislava auf derselben Fertigungslinie. Diese Initiative ist Bestandteil des Projekts Beta+. Es soll Synergien innerhalb des Produktionsnetzwerks heben und die Effizienz stärken. Durch die Verlagerung der Superb-Fertigung nach Bratislava schafft Škoda Auto im eigenen Werk Kvasiny die nötigen Kapazitäten, um ab Sommer 2024 zusätzliche Einheiten des Octavia herzustellen. Dank dieser Umschichtung können künftig größere Stückzahlen an batterieelektrischen Modellen im Stammwerk Mladá Boleslav gebaut werden.
Die Belegschaft im ukrainischen Werk Solomonovo montierte im vergangenen Jahr 2.580 Škoda Fahrzeuge auf Basis von importierten SKD-Bausätzen (semi-knocked-down) aus tschechischen Werken. Ob die Produktionszahlen in Solomonovo zulegen können, hängt maßgeblich vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine ab.
Die vier chinesischen Werke in Changsha (Kodiaq und Kodiaq GT), Nanjing (Kamiq, Kamiq GT und Superb), Ningbo (Octavia, Octavia Pro und Karoq) sowie Yizheng (Rapid) steuerten 2023 fast 18.500 Fahrzeuge zum Gesamtvolumen des tschechischen Automobilherstellers bei.
Internationalisierungsstrategie: Eintritt in neue Märkte und Aufbau von Synergien
Škoda Auto hat 2023 seine Internationalisierungsstrategie erfolgreich fortgesetzt. Das Werk im indischen Pune produzierte fast 48.000 Einheiten der lokal entwickelten Modelle Kushaq und Slavia. In Aurangabad entstanden zusammen rund 4.400 Škoda Superb, Octavia und Kodiaq. Damit entfallen auf die indischen Produktionsstätten von Škoda Auto mehr als 52.000 gebaute Fahrzeuge.
Neben Aktivitäten zur weiteren Kundengewinnung in Indien erweitert Škoda Auto seine Präsenz auf den internationalen Märkten. Dieser Zielsetzung folgt auch der Aufbau des im Oktober 2023 eröffneten Parts Expedition Centre in Pune. Das Logistikzentrum dient als Zwischenlager für in Indien produzierte CKD-Kits (completely knocked-down) der Modelle Kushaq und Slavia.
Im Dezember des vergangenen Jahres erreichte das Parts Expedition Centre in Indien einen wichtigen Meilenstein: Die Anlage erhielt als erstes Gebäude in Indien das Platin-Zertifikat des indischen Green Building Councils für umweltverträgliche Bauten. Diese Auszeichnung von neutraler Stelle unterstreicht, wie intensiv Škoda Auto die Grundsätze des ,grünen‘ Bauens umsetzt und dabei Aspekte wie Wassereinsparung, Energieeffizienz, Schonung natürlicher Ressourcen, Abfallvermeidung und Schaffung gesünderer Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten verwirklicht. So gliedert sich dieses Engagement in die Nachhaltigkeitsstrategie von Škoda Auto ein.
Über das Logistikzentrum in Pune gelangen die CKD-Kits nach Vietnam, wo Škoda Auto seit September 2023 Fahrzeuge anbietet. Vietnam gehört zur ASEAN-Region – hier trägt Škoda Auto die strategische Verantwortung für die Volkswagen Markengruppe ,Volumen‘ und treibt die Wachstumsziele des Volkswagen Konzerns voran.
Mit der Rückkehr auf den Markt in Kasachstan unternahm Škoda Auto im Oktober 2023 einen weiteren signifikanten Schritt auf dem Weg der Internationalisierung und erweiterte nochmals den globalen Fußabdruck des Unternehmens.