Klein: Jüdische Menschen in Deutschland so bedroht wie seit Holocaust nicht mehr

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich besorgt zur Sicherheitslage von Juden und Jüdinnen in Deutschland geäußert.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich besorgt zur Sicherheitslage von Juden und Jüdinnen in Deutschland geäußert. Der Überfall der Hamas auf Israel sei „eine Zeitenwende auch für die Sicherheit der Juden in Deutschland“ gewesen, sagte er den Funke-Zeitungen vom Wochenende. „Seit dem Holocaust sind Juden in Deutschland nicht mehr in so großer Gefahr gewesen wie heute.“

Bei der Hamas handle es sich um eine „aktive Terrororganisation“, die so viele Juden wie möglich töten wolle und von Teilen der Bevölkerung offen unterstützt werde. „Wir müssen befürchten, dass der Arm der Hamas bis nach Deutschland reicht“, sagte Klein.

Unter Jüdinnen und Juden in Deutschland gebe es „große Unruhe“. Viele Familien schickten ihre Kinder nicht mehr in den Kindergarten, jüdische Sportvereine verlegten ihr Training und koschere Läden würden gemieden. Außerdem sei bereits jetzt klar, dass in diesem Jahr die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland „so hoch sein wird wie noch nie“. Klein beklagte, die jüdische Gemeinschaft in Deutschland werde „in Kollektivhaftung genommen für das, was in Israel und dem Gazastreifen passiert“.

Hunderte Hamas-Kämpfer waren am 7. Oktober in israelische Orte eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel führt seither massive Angriffe in dem Palästinensergebiet aus – mit dem erklärten Ziel, die Hamas zu vernichten und die Geiseln zu befreien. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mindestens 20.000 Menschen getötet.
© AFP

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