DB plant höhere Preise für Streckennutzung – Verband fordert Zuschuss vom Bund

Die DB Netz AG hat angekündigt, die Preise für die Nutzung des Schienennetzes ab 2025 zu erhöhen. Inflationsbedingt werde eine Anhebung der Trassenentgelte um durchschnittlich sechs Prozent erforderlich, im Güter- und Fernverkehr deutlich darüber

Die DB Netz AG hat angekündigt, die Preise für die Nutzung des Schienennetzes ab 2025 zu erhöhen. Inflationsbedingt werde eine Anhebung der sogenannten Trassenentgelte um durchschnittlich sechs Prozent erforderlich, im Güter- und Fernverkehr aber deutlich darüber, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch erklärte. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) warnte vor zu hohen Preisen und forderte Unterstützung vom Bund.

Für die Nutzung des Schienennetzes müssen Verkehrsunternehmen Geld bezahlen, egal ob sie Menschen oder Güter im Nah- oder Fernverkehr transportieren. Als Trasse wird dabei die Berechtigung bezeichnet, eine bestimmte Strecke im Schienennetz zu einem festen Zeitpunkt mit einem angemeldeten Zug zu befahren. Die Allianz Pro Schiene spricht bei den Trassenentgelten auch von einer „Schienenmaut“.

Damit finanziert die DB eigenen Angaben zufolge die laufenden Kosten für den Betrieb, die Instandhaltung und die Erneuerung des Schienennetzes in Deutschland. Wegen gestiegene Kosten beim Personal und Material in den vergangenen Jahren sei eine Anhebung nötig, erklärte die DB Netz. Die Steigerungsrate im Personennahverkehr ist allerdings politisch bei drei Prozent gedeckelt. Das wird laut Bahn durch Preissteigerungen im Güterverkehr von 9,9 Prozent und im Fernverkehr von 14,3 Prozent  kompensiert.

Die angekündigten Preissteigerungen wären nach Ansicht des VDV-Präsidenten Ingo Wortmann „nicht annähernd zu verkraften“. „Wenn wir in Deutschland keinen Kahlschlag erleben wollen, muss der Bund seiner finanziellen Verantwortung gerecht werden“, warnte er. Sein Verband fordere daher eine finanzielle Unterstützung. Möglich wäre dies durch die staatliche Trassenpreisförderung, die allerdings Stand jetzt Ende November 2024 ausläuft.

Auch die DB Netz arbeite indes an einer Lösung mit dem Bund, „um die überproportionalen Entgeltsteigerungen im Schienengüter- und Schienenpersonenfernverkehr zu begrenzen“, wie ein Sprecher mitteilte. Der gesamte Prozess der Preisfestsetzung wird von der Bundesnetzagentur überwacht.

Grundlegende Kritik an zu Trassenpreisen in Deutschland kam in der Vergangenheit vermehrt auch vom Verband „Die Güterbahnen“. Die europaweit höchsten Trassenpreise seien eine gewaltige Markteintrittshürde, hieß es.
© AFP

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