29 neue Fahrzeugbegleiter:innen für Düsseldorf

Die Düsseldorfer Fahrzeugbegleiterinnen und Fahrzeugbegleiter bekommen Verstärkung.

Düsseldorf – 13 Schülerinnen und Schüler der Joseph-Beuys-Gesamtschule sowie 16 der Städtischen Benzenberg Realschule haben dazu ihre Ausbildung absolviert. Die beiden Teams werden sich ab sofort für die Sicherheit auf dem Schulweg sowie in Bussen und Bahnen stark machen.

Nach der offiziellen Urkundenübergabe am Mittwoch, 3. Dezember 2025, im Rathaus durch Jochen Kral, Mobilitäts- und Umweltdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf, Kriminaloberrat Christoph Simon, Leiter Kriminalinspektion 4 der Polizei, und Michael Strotmann, stellvertretender Betriebsleiter der Rheinbahn, sind die neuen Fahrzeugbegleiterinnen und Fahrzeugbegleiter nun startklar für ihr Ehrenamt.

„Fahrzeugbegleiter – gemeinsam stark“ heißt die langjährige Kooperation von Landeshauptstadt Düsseldorf, der Rheinbahn, den beiden weiterführenden Schulen, des Kriminalpräventiven Rates und der Polizei, die dem Projekt zu Grunde liegt. Hintergrund ist, dass die Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen auch vor dem Schulweg nicht Halt macht. Ziel ist, den Schulweg damit im doppelten Sinne sicherer zu machen: Gewalt soll ebenso wie Unfälle verhindert werden. Die insgesamt 29 Schülerinnen und Schüler haben jetzt ein Ehrenamt übernommen, das von ihnen Verantwortungsbewusstsein und Zivilcourage gegenüber ihren Mitschülerinnen und Mitschülern erfordert.

„Die Jugendlichen lernen bei dem Projekt als Fahrzeugbegleiter Konflikte früh zu erkennen und deeskalierend zu handeln – getreu dem Motto, das übrigens für die gesamte Gesellschaft gilt: Eingreifen statt Zuschauen! Dieses Wissen stärkt nicht nur die Sicherheit in Bussen und Bahnen, sondern auch das Selbstbewusstsein der Fahrzeugbegleiter“, betonte Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral bei der Urkundenübergabe.

„Die Sicherheit unserer Fahrgäste, insbesondere der Schülerinnen und Schüler, hat für uns oberste Priorität. Deshalb unterstützen wir das Projekt Fahrzeugbegleiter mit voller Überzeugung“, unterstrich Michael Strotmann. „Die Jugendlichen übernehmen Verantwortung, zeigen Zivilcourage und tragen zu einem respektvollen Miteinander auf dem Schulweg bei. Dieses Engagement verdient großen Respekt – und macht sie zu echten Vorbildern für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler.“

Christoph Simon sagte an die Schüler gewandt: „Durch euren Einsatz als Fahrzeugbegleitende sorgt ihr dafür, dass sich eure Mitschülerinnen und Mitschüler auf ihrem Schulweg sicherer fühlen. Ihr stärkt damit das Vertrauen
in den Zusammenhalt eurer Schulgemeinschaft. Für dieses außergewöhnliche Engagement danke ich euch herzlich im Namen der Polizei.“

Dafür haben die Schüler der Jahrgangsstufen 8 die Fahrzeugbegleiter-Ausbildung absolviert und erfolgreich abgeschlossen. Dabei haben sie gelernt, wie man Kommunikationstechniken der Gewaltvorbeugung und Gewaltabschwächung in Konfliktsituationen einsetzt. Mit Hilfe von Deeskalationstrainern wurde Bezug auf besondere und kritische Situationen in Bussen und Bahnen genommen, sodass die Schülerinnen und Schüler selbst im Umgang mit Gewalt sicherer und konfliktfähiger geworden sind. Zusätzlich wurde ihnen vermittelt, wie man mit Hilfe von elementaren Verhaltensregeln – beispielsweise an Haltestellen und auf den Überwegen zu den Schulgebäuden – Unfallursachen vorbeugen kann. Dieses Wissen sollen die Fahrzeugbegleiterinnen und -begleiter bei Fehlverhalten in der täglichen Praxis an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben und gleichzeitig die eigenen Kenntnisse vertiefen und Erfahrungen sammeln.

Das gesamte Projekt besteht aus drei Bausteinen. Beim ersten Baustein, der „Busschule“, wird den Schülerinnen und Schülern in den unteren Klassen verkehrssicheres Verhalten in Bus und Bahn, an Haltestellen und auf dem Weg dorthin beigebracht. Auf dieses Wissen können angehende Fahrzeugbegleiterinnen und -begleiter später bei ihrer Tätigkeit aufbauen. Der zweite Baustein, ein Deeskalationstraining unter dem Motto „Ohne Gewalt stark“, beinhaltet ein Training, bei dem die Schülerinnen und Schüler viel über ihr eigenes Verhalten in Konfliktsituationen erfahren. Es richtet sich an die 7. Klassen und die Jahrgangsstufe 8.

Der dritte Baustein ist die eigentliche Fahrzeugbegleiter-Ausbildung. Die Schülerinnen und Schüler bekommen ein umfassendes Deeskalationstraining, das von erfahrenen Fachleuten auf dem Gebiet geleitet wird. Zudem werden ihnen die notwendigen Kenntnisse über die räumlichen und technischen Besonderheiten der Verkehrsmittel Bus und Bahn vermittelt. Dabei wird in Rollenspielen Bezug auf mögliche Konfliktsituationen in Bussen und Bahnen genommen. Des Weiteren erhalten die Schülerinnen und Schüler zusätzliche Unterrichtseinheiten durch die Polizei zum Thema „Kriminalprävention“ sowie zur „Unfallprävention“.

Das Projekt läuft seit Anfang 2005 an der Joseph-Beuys-Gesamtschule und der Städtischen Benzenberg Realschule. Insgesamt 649 Schülerinnen und Schüler wurden seitdem zu Fahrzeugbegleiterinnen und Fahrzeugbegleiter ausgebildet. An den weiteren Teilprojekten sowie an den Schulungen durch die Polizei haben seit Projektbeginn insgesamt 15.105 Schülerinnen und Schüler teilgenommen.

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