Krefeld – Mit neuen digitalen Formaten, partizipativen Angeboten und kreativen Workshops lädt es Besucherinnen und Besucher dazu ein, die Themen der Ausstellung aktiv zu entdecken und weiterzudenken. Das Programm reicht vom „Wohn-Lab“ in Kooperation mit dem Designer Michael Grandt über innovative digitale Tools bis hin zu vielfältigen Bildungs- und Outreach-Angeboten sowie einem umfangreichen öffentlichen Rahmenprogramm. „Das Vermittlungsprogramm ist ein zentraler Bestandteil der Ausstellung“, so Museumsleiterin und Kuratorin der Ausstellung Katia Baudin. „Es ermöglicht uns, die Themen der Ausstellung auf vielfältige Weise erlebbar und greifbar zu machen – analog, digital und im direkten Dialog mit unserem Publikum“, so Baudin.
Studio 2 / Wohn-Lab in Kooperation mit dem Designer Michael Grandt
Wie richten wir uns ein in unseren „vier Wänden“? Und wie lässt sich auf begrenztem Raum ein harmonisches, funktionales Zuhause gestalten? Diese Fragen, die die Designerin und Architektin Charlotte Perriand ein Leben lang beschäftigten, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung und finden im Studio 2 / Kreativlabor des Kaiser-Wilhelm-Museums eine zeitgemäße, interaktive Fortsetzung. Das Studio 2 im ersten Obergeschoss hat sich dafür in ein Wohn-Lab verwandelt – ein kreatives Experimentierfeld rund um das Thema Wohnen. Besucher sind eingeladen, selbst als Designerin oder Designer zu agieren: Auf drei Grundrissen in Realgröße können sie mithilfe eines modularen Möbelsystems eigene Wohnkonzepte entwickeln, Räume strukturieren und erleben, wie sich Funktion und Raumgefühl verändern. Ergänzend ermöglichen magnetische Wandtafeln im verkleinerten Maßstab die Weiterführung der Planung durch die Auswahl von Materialien und Oberflächen.
Das Konzept entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Designer Michael Grandt, der mit seinem Düsseldorfer Studio Omote Ura international für seine klaren, poetischen Produktentwürfe bekannt ist. Der Alumnus des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein wurde 2025 mit dem renommierten Red Dot Design Award für seine Vasen-Serie Mylla ausgezeichnet und ist regelmäßig auf der Mailänder Möbelmesse vertreten.
Digitale Angebote in Zusammenarbeit mit Kunst-Kannibale
In einer Smart City werden verschiedene Lebensbereiche vernetzt, um zukunftsfähige Lösungen für den urbanen Raum zu schaffen. In den Kunstmuseen Krefeld zählen dazu eine neue Museums-App mit Media-Guide und Quiz sowie ein Spiel, in dem ein individualisierbares Regal von Perriand umgestaltet werden kann. Videoanimationen innerhalb der Ausstellung ermöglichen virtuelle Einblicke – etwa in eine von Perriand entworfene Wohnung für einen jungen, alleinstehenden Mann oder in den Aufbau ihrer berühmten Stahlrohrliege „Chaise longue basculante B 306″.
Highlight ist eine Virtual-Reality-Anwendung, mit der Perriands mobile Architektur Refuge Tonneau begehbar wird. Mittels VR-Brillen, bereitgestellt vom Krefelder Zentrum für Digitale Lernwelten, finden sich Besucher plötzlich in einer schneebedeckten Bergwelt wieder, wo sie ein metallisch glänzendes, transportables Gebäude erkunden können, das eher einer Raumstation als einer Berghütte gleicht. Entwickelt wurden die digitalen Angebote von dem Kollektiv Kunst-Kannibale, bestehend aus den Geschwistern Miriam und Tom Breuer, deren Expertise sowohl im Design und in der Programmierung als auch in der kunsthistorischen Konzeption liegt. Der digitale Rundgang soll ab 9. Dezember über QR-Codes in der Ausstellung für Besucher nutzbar sein.
Das Begleitprogramm umfasst neben Angeboten für Schulen und Kitas, bei denen auch die neuen digitalen Tools zum Einsatz kommen, zahlreiche öffentliche Veranstaltungen. Besonders beliebt sind die offenen Museumsabende Kunst-lmpuls, die dreimal die Perriand-Ausstellung in den Fokus rücken. Am Donnerstag, 4. Dezember, in Haus Lange und Haus Esters stehen Perriands Reisen und ihre Leidenschaft für Japan im Mittelpunkt; im Februar widmet sich ein Abend unter dem Motto Apräs Ski dem französischen Skiresort Les Ares und Perriands mobilen Architekturen. Darüber hinaus werden Filmabende angeboten, die Kontexte zu Perriands Werk erschließen – etwa mit dem Stummfilmklassiker L’lnhumaine von Marcel L’Herbier mit Live-Klavierbegleitung. Museumstreffs, Talks mit spannenden Gästen in der Ausstellung sowie ein abschließendes Symposium runden das Programm ab. Weitere Termine hierzu werden auf der Website bekanntgegeben. Die Kunstmuseen sind eine Kultureinrichtung der Stadt Krefeld.




