Maßnahmenkatalog „Krefeld – Sicherer Ort für Frauen“

Die städtische Gleichstellungsstelle arbeitet intensiv an der Umsetzung des Maßnahmenkatalogs „Krefeld - Sicherer Ort für Frauen".

Krefeld – Dieser wurde vom Rat der Stadt zur Gewährleistung der Sicherheit von Frauen im öffentlichen und privaten Umfeld beschlossen. Zentrale Bestandteile sind Informations-, Sensibilisierungs- und Präventionsmaßnahmen sowie der Ausbau von Unterstützungsangeboten für Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt. Ziel ist es, das Sicherheitsempfinden von Frauen zu stärken – insbesondere in Situationen und Bereichen, in denen dieses von der objektiven Lage abweichen kann. Im Team der Gleichstellungsstelle verantwortet seit Juni Lena Watzlawik den Schwerpunkt „Sicherheit im öffentlichen Raum“. Sie unterstützt unter anderem den Aufbau eines stadtübergreifenden Awareness-Konzepts mit Hilfe der browserbasierte App Safer Spaces.

Pilotanwendung bei der Halloween-Party in der Kulturfabrik

Gemeinsam mit der Kulturfabrik Krefeld (KuFa) setzt die Gleichstellungsstelle am Freitag, 31. Oktober, ab 20 Uhr im Rahmen der dortigen Halloween-Party ein erweitertes Awareness-Konzept um. Das Angebot ist präventiv ausgerichtet und soll ein sicheres und respektvolles Miteinander fördern. Auf dem Veranstaltungsgelände der Kufa angebrachte QR-Codes können anonym und ohne Registrierung gescannt werden. Über den Chat können die Nutzerinnen und Nutzer dann wählen, ob sie selbst betroffen sind oder eine Situation beobachtet haben. Ein qualifiziertes Awareness-Team reagiert unmittelbar und leistet Unterstützung – dank lokalisierbarer QR-Codes direkt am Ort des Geschehens. Die Arbeit des Awareness-Teams umfasst Sensibilisierung, Unterstützung, Prävention und – wenn nötig – Intervention.

„Während der Veranstaltung begleitet ein speziell geschultes ehrenamtliches Awareness-Team den Abend – ergänzend zu Veranstaltungsleitung, Sanitäts- und Sicherheitsdienst“, erklärt Lena Watzlawik, selbst ein Teil des vierköpfigen Teams. „Natürlich kann man uns auch direkt ansprechen. Wir haben einen festen Anlaufpunkt, haben aber auch das Veranstaltungsgelände im Blick und sind an unseren Westen als Ansprechpartnerinnen zu erkennen“. Die vier Frauen folgen klaren Grundsätzen: Respekt vor persönlichen Grenzen, konsensbasiertes Handeln („Nur ein Ja ist ein Ja“), Parteilichkeit und Solidarität mit Betroffenen sowie Null Toleranz gegenüber Diskriminierung, insbesondere in sexistischer, rassistischer oder queerfeindlicher Form.

Den Grundstein für die Kooperation zwischen der Gleichstellungsstelle und der Kufa legte bereits ein gemeinsames Pilotprojekt vor zwei Jahren. Damals fand im Vorfeld der Halloweenparty eine von der Frauenberatungsstelle Krefeld und der Diakonie (Psychologischer Dienst) durchgeführte Awareness-Schulung statt. Die positiven Erfahrungen aus dem Projekt wurden für dieses Jahr konsequent weiterentwickelt. „Noch im November wollen wir zu einem ersten Netzwerktreffen für Veranstalter einladen, um Bedarfe, vorhandene Strukturen und Potenziale gemeinsam zu evaluieren“, berichtet Lena Watzlawik. Die Erkenntnisse aus der diesjährigen Halloween-Veranstaltung fließen dann in den weiteren Aufbau des stadtweiten Awareness-Konzepts ein.

Gut vernetztes Hilfesystem und strategische Gleichstellungsarbeit

Krefeld verfügt bereits über ein etabliertes und eng vernetztes Hilfesystem. Akteure aus Ordnungs-, Sozial- und Gesundheitsverwaltung arbeiten gemeinsam mit Beratungsstellen und Trägern daran, Frauen und Mädchen in Bedrohungslagen zu unterstützen. Im Rahmen der Präventionsarbeit werden regelmäßig Schulungen, Sensibilisierungen und Aufklärungsangebote in Kindertageseinrichtungen, Schulen und weiteren Einrichtungen durchgeführt. „Darüber hinaus ist die Stadt Krefeld in diesem Jahr der EU-Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf kommunaler Ebene beigetreten“, berichtet die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte Martina Bergmann. „Hier ist das Ziel die Entwicklung eines Aktionsplans für strategische Gleichstellungsarbeit, der auch den Aspekt der Sicherheit von Frauen integriert. Damit setzt die Stadt Krefeld ein klares Zeichen für den Schutz und die Förderung von Frauen und Mädchen – und für mehr Gleichberechtigung und Sicherheit im städtischen Raum.“

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