Dafür sei es höchste Zeit, sagte sie dem ARD-Hauptstadtstudio nach Angaben vom Mittwoch. X sei „ein politisches Machtbeeinflussungsinstrument des reichsten Mannes der Welt geworden“, sagte Ataman mit Blick auf X-Eigentümer und Tesla-Chef Elon Musk. Die Bundesregierung will aber weiterhin auf X präsent sein.
Kanzler Olaf Scholz (SPD), Minister und Ministerien werteten X durch ihre Präsenz auf, kritisierte die Bundesbeauftragte. Sie verstehe aber, dass sich die Regierung schwer damit tue, die Plattform zu verlassen. „Wenn die Bundesregierung da austritt, dann ist das natürlich ein Politikum. Und ich habe den Eindruck, man scheut sich gerade davor, das zu machen“, sagte Ataman. „Aber es ist wirklich nötig. X ist keine seriöse Plattform.“
Musk hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten auf seiner Plattform X wiederholt abfällig über deutsche Spitzenpolitiker geäußert. Dort sowie auch in einem Beitrag für die „Welt am Sonntag“ gab er zudem eine Wahlempfehlung für die AfD ab. Auch für Multimilliardäre gebe es ein Recht auf Meinungsäußerung und Meinungsfreiheit, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit dazu am Montag.
Dem Konto von Bundeskanzler Scholz folgen bei X rund 966.000 Nutzerinnen und Nutzer. Die Kritik daran, dass die Bundesregierung auf X ist, werde wahrgenommen, betonte Hebestreit. „Gleichzeitig sagen wir aber: Wir müssen dahin, wo Menschen nach Informationen suchen.“
Die Bundesregierung stelle sich schon die Frage, ob die Plattform noch tragfähig sei, sagte Hebestreit. „Bisher haben wir sie so beantwortet, dass der Schaden, sich von dieser Plattform zurückzuziehen, größer wäre als der Nutzen.“ Am Mittwoch fügte Hebestreit hinzu, dass sich der Standpunkt der Bundesregierung seither nicht verändert habe.
Musk, der vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump zum Sonderberater berufen wurde, nutzt seit Trumps Wahlsieg seinen Onlinedienst, um sich in die Politik europäischer Verbündeter mit aggressiven Kommentaren einzuschalten.
Am Donnerstagabend wollen Musk und AfD-Chefin Weidel auf X ein Live-Gespräch führen. Dazu sagte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese: „Dass Elon Musk sich auf die Seite von denjenigen schlägt, die hier den Nationalsozialismus bei uns im Land verherrlichen, rechtsextrem sind, das ist schon erschreckend, muss ich tatsächlich sagen.“
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