SPD-Kanzlerkandidatur: Parteichef Klingbeil verteidigt Entscheidungsfindung

SPD-Chef Klingbeil hat die Entscheidungsfindung hin zur Klärung der Kanzlerkandidatur in seiner Partei verteidigt.

„Die Entscheidung, mit welcher personellen Aufstellung wir in die Wahl gehen, die kannst Du nicht übers Knie brechen“, sagte Klingbeil am Freitag bei einer Veranstaltung mit SPD-Kommunalpolitikerinnen und -politikern in Berlin. Dies gelte auch, weil er „die Debatte in der Partei“ über die richtige Besetzung wahrgenommen habe.

Klingbeil betonte, dass die Parteispitze einen „festen Zeitplan“ verabredet habe. Demnach wollten die Beteiligten nach der Rückkehr von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vom G20-Gipfel in Brasilien am Mittwochmorgen „in den zwei Tagen danach über die Frage reden: Was ist jetzt genau der nächste Schritt?“

„Gestern hat es jetzt aber Entscheidungen gegeben“, fügte Klingbeil hinzu. „Die erste Entscheidung, die uns vor dem Gespräch ereilte, war die von Boris Pistorius.“ Der Bundesverteidigungsminister hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass er für die Kanzlerkandidatur nicht zur Verfügung stehe. „Das kann man so oder so finden“, sagte Klingbeil zu Pistorius‘ Festlegung.

Am Ende handele es sich um „eine souveräne Entscheidung von Boris, die ich zu akzeptieren habe“, sagte der SPD-Chef. Danach sei klar gewesen, „jetzt suchen wir den Weg in die Entscheidung“. Deswegen werde er gemeinsam mit seiner Ko-Vorsitzenden Saskia Esken „am Montag dem Parteivorstand und dem Präsidium vorschlagen, dass wir mit Olaf in die Auseinandersetzung bei der nächsten Bundestagswahl gehen“, sagte Klingbeil.

Er bekräftigte noch einmal seine Unterstützung für Scholz‘ erneute Kanzlerkandidatur. „Ich habe großen Respekt vor dem, was Olaf geleistet hat in den letzten drei Jahren.“ Deswegen wolle er „mit ihm in diesen Kampf, in diese Auseinandersetzung gehen“, unterstrich Klingbeil. Mit Blick auf aktuelle Umfrageergebnisse fügte er hinzu: „Die Aufholjagd beginnt jetzt.“
© AFP

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