Krefeld – Dies ist das Ergebnis eines auf Basis von Geoinformationsdaten erstellten Gutachtens im Auftrag der Stadtverwaltung. Das Gutachten arbeitete auf der Grundlage von Ausschlusskriterien: 98,87 Prozent der Fläche von Krefeld sind demnach für Windenergienutzung kategorisch ausgeschlossen, 1,13 Prozent der Stadtfläche kommen wiederum als Standort für Windkraft infrage. Insgesamt wurden 29 Potenzialflächen für die Windenergienutzung im Stadtgebiet von Krefeld identifiziert. Mit diesen Potenzialflächen kann die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Krefeld stark ausgebaut werden.
Vorstellung der potenziellen Flächen im Umweltausschuss
Im Ausschuss für Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit den beauftragten Gutachtern, dem Büro Bosch & Partner GmbH sowie die Fraunhofer IEE in Kassel, die Potenzialflächen vorgestellt. Die Politik hat die Stadtverwaltung im Anschluss mit breiter Mehrheit damit beauftragt, kurzfristig ein Handlungskonzept zu erstellen und mit den Eigentümern der Flächen schrittweise die Vermarktung anzustreben. Umweltdezernentin Sabine Lauxen freut sich über diesen Erfolg und betont, dass der Beschluss einen wichtigen Schritt für den Ausbau der regenerativen Energien bedeute. „Bei der Energiewende müssen wir auch verschiedene Quellen setzen, neben PV-Energie zählt dazu auch Windenergie. Die Studie zeigt, dass es auch in einer dicht besiedelten Stadt wie Krefeld einzelne Potenzialflächen für Windenergie gibt, bei denen das Konfliktpotenzial gering bis überschaubar ist. Die Belange der Bürgerinnen und Bürger werden dabei selbstverständlich berücksichtigt. Für jede der einzelnen Flächen wird es – wie üblich – vor einer möglichen Realisierung ein ordnungsgemäßes Verfahren geben“, betont die Dezernentin.
Einzelne Anfragen nach geeigneten Flächen für die Windenergienutzung in Krefeld waren in den vergangenen Monaten bereits an die Stadt Krefeld gerichtet worden. Dies zeigt das generelle Interesse an dem Ausbau der Windenergie, die auch im Klimaschutzkonzept vorgesehen ist. Auf dieser Basis hatte die Stadtverwaltung die „Untersuchung der Flächenpotenziale für Windenergie im Stadtgebiet von Krefeld nach dem Modell der Flächenpotenzialanalyse für Windenergie an Land 2022″ in Auftrag gegeben. Gemeinsam mit den Gutachtern hat die Stadtverwaltung dann eine Priorisierung der Potenzialflächen vorgenommen, zunächst in kleinräumigen Clustern ohne näher definierte Standorte.
35 Windkraftanlagen können platziert werden
Auf den sondierten 29 Potenzialflächen können nach jetzigem Stand 35 Anlagen mit einem rechnerischen Energieertrag von 542.500 Megawattstunden (MWh) platziert werden. 18 der 29 Potenzialflächen liegen auf landwirtschaftlichen Flächen, eine Potenzialfläche liegt auf einer Grünfläche, neun Flächen befinden sich in Industriegebieten beziehungsweise liegen auf Betriebsflächen, und eine Potenzialfläche liegt in einem Gewerbegebiet. 13 Flächen wurden von der Stadtverwaltung mit Priorität 1 versehen. Zu den mit geringem Konfliktrisikowert versehenen Flächen gehören etwa Bereiche entlang der Tönisvorster Straße, an der Straße Zum Hüskeshof sowie an der Venloer Straße und die Umgebung des Ossumer Wegs. Im nächsten Schritt wird die Stadtverwaltung die Studie ausarbeiten und die NGN Netzgesellschaft Niederrhein GmbH einbeziehen, indem die Anschlussmöglichkeiten einschließlich der potenziellen Wirtschaftlichkeit geprüft werden.