340 Menschen im Land gelten als Rechtsextremisten, wie das Landesinnenministerium in Saarbrücken am Montag in seinem Verfassungsschutzbericht für 2023 mitteilte. Im Vorjahr waren es 310 Menschen. Weniger als Prozent der Rechtsextremisten gelten als gewaltorientiert. Die Szene wandle sich hin zu vermehrt losen Netzwerken und nicht vernetzten Einzelpersonen, hieß es.
Bei den sogenannten Reichsbürgern erhöhte sich der Wert im Saarland binnen eines Jahres von 180 auf rund 220 Menschen. Von ihnen gelten etwa zehn Prozent als gewaltbereit. Bei einzelnen saarländischen Reichsbürgern stellten die Ermittler einen gestiegenen Organsationsgrad fest.
Seit der Rücknahme der Corona-Schutzmaßnahmen habe der Phänomenbereich „Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des States“ sein Hauptthema verloren. Stattdessen habe die Szene versucht, beispielsweise mit der gestiegenen Inflation neue anschlussfähige Themen zu setzen. Damit habe sie aber keine mit der Pandemie vergleichbare Resonanz erreicht.
430 Menschen im Land gelten als Islamisten, die meisten davon werden dem Salafismus zugeordnet. Im Vorjahr waren es noch 420 Menschen. Der Bereich Linksextremismus habe sich seit 2022 nicht wesentlich verändert, erklärte das Innenministerium. Etwa 250 Menschen werden der Szene zugerechnet, im Vorjahr waren es noch mehr. Rund 185 Menschen davon werden zum linksextremistischen Parteienspektrum gezählt.
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