Künast zu Austritt von Grüne-Jugend-Vorstand: „Da weine ich nicht“

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast sieht den Austritt des Grüne-Jugend-Vorstands gelassen.

„Da wundere ich mich nicht und da weine ich auch nicht“, sagte sie am Donnerstag dem RBB Inforadio. Für ihre Begriffe sei der Vorstand der Grünen Jugend „nicht realitätstauglich“ gewesen und habe „einen Klassensystem-Sozialismus aufbauen“ wollen.

„Ich glaube, dass es viele junge Menschen in und um die Partei herum gibt, die sich jetzt vielleicht freier engagieren können bei den Grünen“, sagte die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin und Fraktionschefin Künast. „Wir wollen es mit Verve jetzt anders aufbauen.“

Viel stärker als in der Vergangenheit müsse es jetzt darum gehen, was die Sorgen der Menschen seien, sagte die 68-jährige Künast. Der Rücktritt des Bundesvorstands um Ricarda Lang und Omid Nouripour ermögliche einen Neuanfang. „Wir müssen uns fragen, welche Fehler haben wir gemacht.“

„Wir sind aber auch in der Situation, dass sich die gesamte Parteienlandschaft massiv verändert“, sagte Künast. Es gehe um weit mehr als die Grünen. „Es geht um den Zustand unserer Demokratie.“

Der gesamte Vorstand der Jugendorganisation der Grünen hatte am Vorabend in einem an mehrere Grünen-Spitzenpolitiker gerichteten Brief seinen Austritt angekündigt. Er begründete dies mit „Konflikten zwischen grüner Partei und Grüner Jugend“ und damit, dass die Politik „nur noch von rechts getrieben“ werde. Zuvor hatten bereits die Bundesvorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour ihren Rücktritt angekündigt.

Die Grüne Jugend kommt vom 18. bis zum 20. Oktober zu ihrem Bundeskongress in Leipzig zusammen. Dann sollte schon bisher der Vorstand neu gewählt werden.
© AFP

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