Nach Teileinsturz: Sicherungsarbeiten an Dresdner Carolabrücke begonnen

Nach dem teilweisen Einsturz der über die Elbe führenden Carolabrücke in Dresden haben die Sicherungsarbeiten begonnen.

In der Nacht zum Donnerstag bauten Spezialisten unter einen Auflagepunkt der Brücke einen sogenannten Bock, um das Bauwerk zu stützen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Danach sollten mit Unterstützung des Technischen Hilfswerkes (THW) die gleichen Stützarbeiten auf der anderen Elbseite erfolgen.

Das THW hat nach eigenen Angaben mehr als 50 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Sie beraten unter anderem die Einsatzleitung, beleuchten den Unglücksort und helfen dabei, den noch stehenden Teil der Brücke zu stabilisieren.

Ein Teil der Brücke, auf dem normalerweise die Straßenbahn verkehrt, war in der Nacht zum Mittwoch auf einer Länge von etwa hundert Metern in die Elbe gestürzt. Verletzt wurde nach Angaben der Behörden niemand. Die letzte Straßenbahn war kurz zuvor über die Brücke gefahren.

Während die Dresdner Verkehrsbetriebe am Mittwoch von einer Spanne von etwa 18 Minuten sprachen, geht der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) inzwischen von einer deutlich kürzeren Zeitspanne aus. Wie ein VVO-Sprecher am Donnerstag in Dresden sagte, vergingen zwischen der Überfahrt der letzten Straßenbahn und dem Einsturz der Brücke nur rund zehn Minuten. Der Sprecher berief sich dabei auf die Anzeige einer Webcam.

Der gesamte Bereich um die Carolabrücke bleibt vorerst für den Verkehr gesperrt, ebenso die Elbe selbst. Der Verkehr wird umgeleitet. Die Behörden bereiten sich zudem auf ein mögliches Hochwasser an der Elbe vor. Mit dem Brückeneinsturz und den Folgen wollte sich am Donnerstagnachmittag auch der Dresdner Stadtrat befassen.

Nach Angaben der städtischen Behörden war möglicherweise Korrosion durch Chlorid die Ursache für den Einsturz. Ein Feuerwehrsprecher sagte am Mittwoch, es müsse mit Einstürzen weiterer Brückenteile gerechnet werden. Die Einsatzkräfte brachten Markierungen an der Brücke an, um messen zu können, ob diese sich bewegt.

Die Messwerte werden demnach derzeit ausgewertet. Mit einem Ergebnis wurde nach Angaben der Stadt am Donnerstag gerechnet. Ein spezielles Messgerät kann mit Lasertechnik im Zehntelmillimeterbereich Veränderungen registrieren. Die Werte werden demnach aufgezeichnet und warnen, wenn es weitere Veränderungen gibt.
© AFP

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