Fachmesse A+A zeigt Wege zu mehr Arbeitssicherheit

Auf der Fachmesse zum Thema Arbeitsschutz, der A+A werden in Düsseldorf aktuell Möglichkeiten aufgezeigt, den Arbeitsalltag sicherer zu gestalten.

Düsseldorf – Die jüngsten, belastbaren Zahlen gibt es aus 2021: Über 800.000 Arbeitsunfälle gab es in Deutschland – gleichbedeutend mit 700 Millionen Erwerbsunfähigkeitstagen durch arbeitsbedingte Unfälle und Krankheiten, so eine Schätzung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Der volkswirtschaftliche Schaden beläuft sich auf 89 Millarden Euro. Viele Gründe also, Mitarbeitende bei der Arbeit gut zu schützen – durch persönliche Schutzausrüstung, oder durch Technologie, die harte oder gefährliche Jobs übernimmt. Arbeitsschutz durch weniger Arbeit also.

Unterstützung ist immer gut – besonders aber in diesem Fall. Ein elektro-pneumatisch gesteuertes Exoskelett hilft nicht nur Kameraleuten mit schwerem Equipment, den Rücken grade und die Arme entspannt zu halten – auch bei Überkopfarbeit allgemein wirkt es wahre Wunder. Bei grade mal 7 Kilo Eigengewicht und vergleichsweise günstigen 3500,-€ Kaufpreis vermutlich kein Ladenhüter. Exoskelette – ob aktiv oder passiv – sind ein so genannter Game Changer auf dem Arbeitsmarkt – ob Paketbote oder Handwerker – immer da, wo Arbeit zu körperlichem Verschleiß führt, können sie Gesundheit bewahren. Bandscheibenvorfall adé.

Rettungskräfte sind traditionell interessiertes Publikum auf der A+A, der Messe für alles rund um Arbeitssicherheit und Gesundheit. Viel besser digital: Das üben von Brandbekämpfung, hier im Panther-Löschfahrzeug-Simulator des Flughafen Düsseldorf – oder: Diese Drohne, die autonom Einsatzorte anfliegt und Informationen liefert, die später Leben retten. Technik übernimmt autark und selbstständig Tätigkeiten, die für Menschen gefährlich sein können – Arbeitsschutz durch weniger Arbeit, sozusagen. Norbert Pahlke: „Also unsere Leitung ist natürlich mit der Politik im Gespräch darüber, ganz klar. Aber wir möchten von unserer Seite aus eine Projektphase haben, wo wir dann tatsächlich das Gerät in realen Einsätzen einsetzen. Damit fliegen, so wie wir es uns das vorstellen, wie es gedacht war.“ Selten durch Technik zu ersetzen: Handwerker. Bestimmte Arbeiten kann noch kein Roboter und kein Computer.

Ralf Möller, Gladiator und echtes Handwerkerkind, startet deshalb zusammen mit einem Schutzbekleidungshersteller eine Kampagne für mehr Azubis im Handwerk: „Wir brauchen dringend, ganz dringend Nachwuchs in diesem Bereich, denn sonst werden wir auf dem Schlauch stehen. Wenn man jetzt schon anruft, dauert es ja schon manchmal Tage, wenige Wochen, bis jemand vorbeikommt.“

Ohne den Handwerkervater hätte übrigens auch Ralf Möllers Karriere anders ausgesehen, vermutlich: „Der Beruf des Schlossers und Schweißers, den mein Vater gemacht hat – er hat mir meine ersten Hanteln gebaut – und das hätte mich wahrscheinlich auch interessiert. Und die hat er mir damals dann geschweißt und da fing ich dann an ’77, ’78, die hab’ ich dann auf eine Musikbox gelegt und habe da auch nur Bizeps trainiert.“ Der Rest ist Geschichte.

Zukunft sind Innovationen wie diese: Ein batteriebetriebener, transportabler Aufzug, der an einer montierten Schiene Höhenmeter macht. Ob Hochspannungsmast oder Wolkenkratzer – das System schlägt jede Leiter. Auch preislich, so der Hersteller. Und wieder: weniger Arbeit, mehr Arbeitsgesundheit – denn natürlich ist das System absturzsicher.

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