Gefrierender Sprühregen und Glatteis haben in Teilen Deutschlands seit Donnerstagabend zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen und Unfällen geführt. Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen meldete die Polizei viele Zwischenfälle, teilweise verletzten sich Menschen dabei erheblich. Bei Prinzhöfte in Niedersachsen starb am Freitag ein Autofahrer, der bei Glatteis von einer Bundesstraße abkam und mit seinem Wagen gegen Bäume prallte. In Dortmund in Nordrhein-Westfalen stürzte ein Radfahrer wegen der Glätte und verletzte sich lebensgefährlich.
Am Freitag galten in mehreren Regionen noch amtliche Warnungen vor „markanter Glätte“ wegen überfrierenden Regens. Betroffen waren demnach das südliche und mittlere Nordrhein-Westfalen, das nördliche Hessen sowie das südliche Niedersachsen und Sachsen, weite Teile von Brandenburg, Berlin und Teile Sachsen-Anhalts und Thüringens. Dazu kam noch der äußerste Süden von Bayern. Eine allgemeine Glättewarnung galt parallel dazu für das gesamte Bundesgebiet.
In Münster stürzte am Donnerstagabend eine 20-Jährige auf glatter Straße direkt vor einem Bus, der ihre Beine überrollte. Laut Polizei wurde sie mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Verschiedentlich wurden auch Autofahrer bei Unfällen schwer verletzt, so etwa in Hamm. Dort prallte ein 48-Jähriger in der Nacht mit seinem Wagen gegen einen Baum und wurde in diesem eingeklemmt. Die Feuerwehr musste ihn befreien, er kam in eine Klinik.
Allein die Polizei in Münster zählte in ihrem Zuständigkeitsbereich zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen 38 Unfälle, die Polizei im nahen Coesfeld 43. Auch Autobahnen waren teilweise betroffen. Die Feuerwehr Moers meldete am Donnerstagabend sieben Unfallstellen auf der A40 und A57 mit insgesamt etwa 20 beteiligten Autos und 13 Verletzten. Teilweise hätten Verletzte „nur in Schrittgeschwindigkeiten“ in Krankenhäuser gebracht werden können, hieß es.
In Berlin ging die Stadtreinigung am Donnnerstagabend wegen Blitzeises in einen „Volleinsatz“ und streute wichtige Straßen sowie Radwege mit Feuchtsalz. Die Feuerwehr der Hauptstadt sprach von einem Ausnahmezustand. Alle verfügbaren Rettungswagen seien besetzt und im Einsatz gewesen.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts sollte die Glättegefahr durch gefrierenden Sprühregen vor allem in der Mitte des Landes noch anhalten, sich im Verlauf des Freitags aber zunächst entspannen. Am Abend und in der Nacht zu Samstag sollte die Gefahr in der Mitte und im Nordosten wieder steigen.
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