Nach mehreren Anstiegen während der Coronajahre ist die Zahl der Todesfälle in Deutschland 2023 im Vergleich zum Vorjahr erstmals wieder gesunken. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 1,02 Millionen Menschen und damit rund 45.000 oder vier Prozent weniger als 2022, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.
In den Pandemiejahren 2020 bis 2022 war der Anstieg der Sterbefälle stärker ausgeprägt als in fast allen Jahren zuvor, die Lebenserwartung sank. 2022 beispielsweise starben 1,07 Millionen Menschen und damit 4,2 Prozent mehr als im Jahr davor. Auch 2021 und 2020 war die Zahl der Todesfälle gestiegen. Im vergangenen Jahr sanken die Sterbefallzahlen nun erstmals wieder seit 2019.
Zu Jahresbeginn beeinflussten wirkten sich vor allem die Grippewellen aus. Im Januar 2023 lag die Zahl der Todesfälle um 14 Prozent über dem mittleren Wert der Jahre 2019 bis 2022 für diesen Monat. Auch die Zahl der Covid-19-Todesfälle erreichte zu dieser Zeit erneut ein zwischenzeitliches Maximum. Mit dem Abklingen der Erkrankungswellen gingen auch die Todesfälle zurück.
Von Frühjahr bis in den Herbst gab es demnach kaum Auffälligkeiten bei den Sterbefallzahlen. Zum Jahresende 2023 lagen sie im November im Bereich des mittleren Werts der vier Vorjahre, im Dezember dann mit minus sieben Prozent deutlich darunter. Im Vergleich zu vorpandemischen Zeiten waren die Sterbefallzahlen der Statistikbehörde aber auch Ende 2023 auffällig hoch, parallel zur Verbreitung von Atemwegserkrankungen.
Aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung wird seit mehr als 20 Jahren mit einer jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle in Deutschland gerechnet. Gleichzeitig stieg die Lebenserwartung vor Beginn der Coronapandemie an, was den Alterungseffekt abschwächte.
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