Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, beantragten zwischen Januar und Ende Juni 2024 rund 10.700 Unternehmen eine Insolvenz – das waren 24,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2023. Zudem legte die Zahl der Verbraucherinsolvenzen zu.
Auch im August dieses Jahres gingen mehr Firmen pleite als im Vorjahr. Die Zuwachsrate lag den Angaben des Statistikamts zufolge bei 10,7 Prozent und damit zum wiederholten Male seit Juni 2023 im zweistelligen Bereich. Lediglich im Juni dieses Jahres war der Anstieg mit 6,3 Prozent etwas niedriger als in den übrigen Monaten.
Verglichen mit dem Vormonat sank die Zahl der Insolvenzen allerdings um neun Prozent auf 1282, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) bereits am Dienstag mitteilte. Im Jahresvergleich sehen aber auch die Forschenden in Halle einen deutlichen Anstieg.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) bezeichnete die Zahlen am Mittwoch als „alarmierend“ und rechnet im laufenden Jahr mit „deutlich mehr als 20.000 Unternehmensinsolvenzen“. Sorge bereiten demnach die Zahlen im Verarbeitenden Gewerbe. „Es droht der Verlust an wichtiger volkswirtschaftlicher Substanz“ erklärte Marc Evers von der DIHK. Er forderte einen „Befreiungsschlag“ beim Bürokratieabbau, Klarheit bei der Energieversorgung und Steuerentlastungen.
Bei den Verbraucherinsolvenzen war der Anstieg im ersten Halbjahr mit 6,7 Prozent deutlich geringer als bei den Firmen. Insgesamt gab es über knapp über 35.000 Verbraucherinsolvenzen. ,
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