Im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 ist die Zahl der Steuerpflichtigen nach über zehn Jahren erstmals wieder gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, ging die Anzahl verglichen mit dem Vorjahr um 0,2 Prozent oder 100.000 Steuerpflichtige zurück. Insgesamt mussten demnach 42,7 Millionen Menschen Einkommensteuer zahlen.
Die Höhe der Einkünfte kletterte im gleichen Zeitraum um sechs Milliarden Euro auf 1,9 Billionen Euro, ein Anstieg um 0,3 Prozent. Grund dafür waren nach Angaben der Statistiker auch die in den Zahlen enthaltenen Corona-Soforthilfen. Die Ergebnisse liegen erst heute vor, weil die Fristen für die Steuererfassung in der Corona-Krise verlängert worden waren.
Den größten Anteil der Einkünfte bildeten 2020 die Bruttolöhne mit 1,5 Billionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang um elf Milliarden Euro, der sich nahezu vollständig auf die geringere Anzahl an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zurückführen lasse (minus 0,7 Prozent).
Trotz der Pandemie zahlten 2020 mehr Menschen als im Vorjahr den Maximalsteuersatz von 45 Prozent, weil sie mehr als 270.501 Euro verdienten. Bei 119.500 Steuerpflichtigen kam dieser Steuersatz zum Tragen, das waren rund 5000 Menschen mehr als im Jahr zuvor.
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