„Spätfröste, viele Niederschläge und wechselhaftes Wetter während der Weinlese erforderten von den Betrieben einen starken Einsatz und höchste Flexibilität“, erklärte das DWI. „Dafür wurden sie am Ende bundesweit mit tollen Traubenqualitäten belohnt.“
Mengenmäßig wird demnach eine bundesweite Erntemenge von rund 7,9 Millionen Hektolitern Weinmost erwartet. Das sind noch einmal etwas weniger als die 8,26 Millionen Hektoliter, die das Statistische Bundesamt vor zwei Wochen in einer ersten Schätzung zur diesjährigen Weinernte mitgeteilt hatte. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre erwartet das DIW ein Minus von zehn Prozent. „Einen ähnlich niedrigen Ertrag von 7,5 Millionen Hektolitern gab es zuletzt im Jahr 2017.“
Regional gab es demnach „infolge der extremen Witterungsbedingungen“ große Schwankungen. Vor allem in den östlichen Anbaugebieten waren die Ertragsverluste groß. Auch an Ahr und Mosel gab es „außergewöhnliche“ witterungsbedingte Verluste.
Besser lief es in den beiden größten deutschen Weinbaugebiete Rheinhessen und Pfalz. Sie seien „weitestgehend vom Frost verschont geblieben“, erklärte das DWI. „Mit einem Minus von vier Prozent liegt die Pfalz nur leicht unter dem Vorjahresniveau und Rheinhessen mit einem Plus von sieben Prozent leicht darüber.“
„Das regenreiche Jahr hatte aber auch positive Effekte auf die Entwicklung der Reben“, führten die Weinexperten aus. Die gute Wasserversorgung habe zu „extraktreichen Weinen mit ausgeprägter Mineralität“ geführt. „Zudem hat sich die lange Reifephase positiv auf die Aromabildung in den Beeren ausgewirkt.“ Zudem fielen die Weine im Schnitt etwas leichter aus „und entsprechen so perfekt dem aktuell gefragten Weintyp“.
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