„Die schwache Marktnachfrage in Europa und deutlich gesunkene Erträge aus China legen jahrzehntelange strukturelle Probleme bei VW offen“, sagte er der „Bild am Sonntag“. VW sei in der Heimat schlicht zu teuer. „Unsere Kosten in Deutschland müssen massiv runter.“
„Unser Arbeitskostenniveau ist beispielsweise hier oftmals mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt unserer europäischen Standorte“, führte Blume aus. „Auch bei unseren Entwicklungs- und Vertriebskosten und in weiteren Kostenbereichen besteht im Wettbewerbsvergleich ebenso Handlungsbedarf.“
Der kriselnde Autobauer hatte in dieser Woche seine Pläne einer massiven Gehaltsreduzierung vorgestellt. Angestrebt wird eine Entgeltsenkung von zehn Prozent, außerdem sollen Sonderzahlungen entfallen und das Bonussystem sowie die Übernahme von Azubis neu geregelt werden. Zudem stehen Werksschließungen und ein umfangreicher Stellenabbau im Raum.
VW-Personalvorstand Gunnar Kilian nannte den Vorstoß „eine historischen Weichenstellung für Volkswagen“. Dafür müsse die Belegschaft bereit sein, „Einschnitte hinzunehmen“, sagte er der „BamS“. Nur so könne VW „Investitionen in starke Autos, an denen unser Erfolg und damit unsere Arbeit hängen“ stemmen.
Aus der FDP kamen Rufe nach einem Rückzug der Landesregierung Niedersachsen aus dem VW-Aufsichtsrat. „Das Land muss seinen politischen Einfluss auf den Konzern reduzieren“, sagte Niedersachsens FDP-Landesvorsitzender Konstantin Kuhle der „Welt“. Das Land Niedersachsen hält gut 20 Prozent der Anteile an VW und hat bei wichtigen Entscheidungen ein Vetorecht. Niedersächsische SPD-Politiker wiesen den FDP-Vorschlag zurück.
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