Sie sollen Haupttäter in einem Netzwerk sein, wie das Hauptzollamt im hessischen Gießen am Dienstag mitteilte. Konkret werfen ihnen die Ermittler vor, im großen Stil Scheinrechnungen von Servicefirmen genutzt zu haben, bei denen es nie tatsächliche Arbeitsleistungen gab.
Diese sollen sie genutzt haben, um tatsächliche Arbeitgeberverhältnisse zu verschleiern. Mit dem dadurch generierten Bargeld sollen sie Arbeitskräfte schwarz bezahlt haben. Den dadurch entstandenen Gewinn sollen die Hauptbeschuldigten für einen luxuriösen Lebensstil ausgegeben haben.
Die Ermittler werfen ihnen vor, konspirativ vorgegangen zu sein. Durch die Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben sei dem Fiskus ein Schaden von mehr als 36 Millionen Euro entstanden. In dem Komplex wird gegen insgesamt 21 Beschuldigte ermittelt.
38 Wohn- und Geschäftsräume in Hessen, Berlin und Nordrhein-Westfalen wurden am Dienstag durchsucht. Mehr als 400 Beamte waren im Einsatz. Die Verdächtigen wurden im Rhein-Main-Gebiet und in Aachen festgenommen. Zusätzlich gab es Durchsuchungen bei Verantwortlichen einer mutmaßlichen Servicefirma. Auch ihnen werden gewerbsmäßiger Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen.
Mehrere Konten und zwei Luxusautos wurden gepfändet. Die Ermittler beschlagnahmten rund 490.000 Euro Bargeld, eine Pistole und verbotene Gegenstände wie eine Taschenlampe mit Elektroschocker.
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