Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) findet es sinnvoll, den Preis des Deutschlandtickets künftig anhand der Kosten festzulegen. Der bisherige Preis von 49 Euro im Monat sei lediglich ein „Einstiegspreis“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Alexander Möller den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. „Es wird Zeit für einen gemeinsam verhandelten Index ohne Taktik.“
Der Vorschlag, „die künftige Preisentwicklung beim Deutschlandticket an die objektive Kostenentwicklung bei Bus und Bahn zu koppeln“, sei zu begrüßen, sagte Möller. „Wir erreichen so ein höheres Kundenvertrauen, bekommen Planungssicherheit – und sparen Kosten, da wir das Tarifsystem dann endlich verschlanken können.“
Zuvor hatte der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) den Funke-Zeitungen gesagt, er sei dafür, den Preis für das deutschlandweit gültige Nahverkehrsticket künftig anhand eines „objektiven Systems“ zu berechnen. „Ich denke da zum Beispiel an die Lohnentwicklung im ÖPNV gemixt mit einer teilweisen Abbildung der erhöhten Kosten für Sprit und Energie.“
VDV-Hauptgeschäftsführer Möller sagte, ein solcher Index müsse „für eine definierte Zeit fehlende Einnahmen bei anderen Ticketarten genauso abbilden wie Lohnentwicklungen sowie Kosten für den Betrieb insgesamt“. Nötig sei „eine fachlich fundierte, schnelle Entscheidung“, unterstrich er. „„Wir wollen keine wochenlange Preisdebatte.“
Der Preis des Deutschlandtickets soll bis Jahresende unverändert bleiben. Die Verkehrsminister von Bund und Ländern gehen aber davon aus, dass es nächstes Jahr teurer wird. Eine Entscheidung zum künftigen Preis könnte auf der nächsten Verkehrsministerkonferenz im Oktober fallen.
© AFP