Der Verkehrsclub VCD will sich dafür einsetzen, dass der neu gegründete „Sektorbeirat“ zur Beratung der Infrastrukturbereiche der Deutschen Bahn (DB) ernst genommen wird. Eine wichtige Aufgabe des Gremiums werde sein zu überprüfen, ob die Vorgaben des Deutschlandtaktes eingehalten werden, erklärte VCD-Beiratsmitglied Kerstin Haarmann vor der Auftaktsitzung am Montag. „Dafür muss der neue Beirat mit seiner Expertise ernst genommen werden“.
Das Gremium sollte am Montagnachmittag seine Arbeit aufnehmen. Nach Angaben von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) soll das Gremium unter anderem auch die Position und Kontrollmöglichkeiten des Bundes als Eigentümer der Bahn stärken. Darüber hinaus soll es die Transparenz erhöhen und sich insbesondere mit der Entwicklung, dem Ausbau und dem Erhalt der Schieneninfrastruktur befassen.
Anfang des Jahres hatte die DB ihre neue gemeinwohlorientierte Tochtergesellschaft für die Schienen- und Bahnhofsinfrastruktur vorgestellt. Die „DB InfraGO“ ging aus dem Zusammenschluss der bisherigen Töchter DB Netz und DB Station&Service hervor und soll laut DB die Qualität, Kapazität und Stabilität des Eisenbahnbetriebs nachhaltig verbessern. Dazu gehöre auch ein umfassendes Sanierungs- und Modernisierungsprogramm für die Schiene und die Bahnhöfe.
Teil der Reform ist auch die Gründung des Sektorbeirats, der die zwei bestehenden Gremien, den Netz- und den Stationsbeirat ablösen soll. Er setzt sich aus Vertretern von Eisenbahnverkehrsunternehmen, den für den Nahverkehr zuständigen Organisationen der Bundesländer sowie von Verbänden zusammen, wie die Bahn mitteilte.
Der VCD hatte sich im Vorlauf zusammen mit dem Fahrgastverband Pro Bahn für die Berufung eigener Vertreter eingesetzt und war damit erfolgreich. „Ich freue mich, Teil des Beirates zu sein und dazu beizutragen, dass bei Bahn-Infrastrukturentscheidungen auch die Belange der Kundinnen und Kunden rechtzeitig berücksichtigt werden“, erklärte Haarmann. Es sei ein wichtiger Schritt, dass deren Anliegen im Beirat repräsentiert werden.
Die Geschäftsstelle des Beirats soll beim Bundesverkehrsministerium angesiedelt werden.
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