Eine Mehrheit der Deutschen würde einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge gern online wählen können. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diese Möglichkeit gern hätten, wie der Branchenverband am Montag in Berlin mitteilte. Dies gilt vor allem für die jüngeren Umfrageteilnehmer. 73 Prozent der Befragten zwischen 16 und 29 Jahren gaben an, künftig gern online wählen zu können.
Unter den 30- bis 49-Jährigen lag der Anteil bei 71 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen bei 61 Prozent. Bei den Befragten über 65 Jahre lag der Anteil derer, die diese Möglichkeit schätzen würden, bei 38 Prozent. Für die repräsentative Erhebung wurden laut Bitkom 1005 Menschen ab 16 Jahren befragt.
„Die größte Wählergruppe sind oft die Nichtwähler“, erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Die Möglichkeit zur digitalen Wahl würde die politische Partizipation steigern – insbesondere jüngere Menschen ließen sich durch ein sicheres und vertrauenswürdiges Onlineverfahren besser abholen.“
Gefragt nach der anstehenden Europawahl gaben lediglich 33 Prozent der befragten Wahlberechtigten an, „auf jeden Fall“ wählen zu gehen. 26 Prozent antworteten mit „eher ja“, 22 Prozent mit „eher nein“.,15 Prozent schlossen ihre Teilnahme an der Wahl kategorisch aus. Gleichzeitig gaben zehn Prozent dieser Nichtwähler an, bei einer Onlinewahl „auf jeden Fall“ ihre Stimme abzugeben, 26 Prozent sagten „eher ja“.
„Große Teile des Lebens haben sich in den digitalen Raum verlagert“, erklärte Wintergerst. „Digital wählen, das sollte auch in Deutschland möglich sein.“ Damit könnten die Demokratie belebt und Staat und die Politik näher zu den Menschen gebracht werden.
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