Studie: Deutschland muss bis 2035 rund 1,2 Billionen Euro für Energiewende ausgeben

Deutschland muss einer Untersuchung zufolge bis 2035 etwa 1,2 Billionen Euro ausgeben, um die Ziele der Energiewende zu erreichen.

Deutschland muss einer Untersuchung zufolge bis 2035 etwa 1,2 Billionen Euro ausgeben, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Das geht aus dem Fortschrittsmonitor Energiewende hervor, den der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und die Beratungsfirma EY am Dienstag veröffentlichten. Demnach erhöhten sich die Investitionen im vergangenen Jahr zwar deutlich – nötig sei aber viel mehr.

Allein bis 2030 sind der Auswertung zufolge Ausgaben von 721 Milliarden Euro nötig. Der mit 49 Prozent größte Teil dieser Investitionen entfalle auf den Ausbau der erneuerbaren Energien, aber auch der Ausbau der Energienetze spiele mit 41 Prozent eine wichtige Rolle. Ausgaben für Fernwärme, Energiespeicher oder grüne Gase wie Wasserstoff oder Biomethan folgen erst mit deutlichem Abstand. Im Zeitraum zwischen 2031 und 2035 werden den Studienautoren zufolge dann nochmals rund 493 Milliarden Euro nötig.

„Die Energiewende hat im vergangenen Jahr an Fahrt gewonnen“, erklärten EY und BDEW. Das liege nicht zuletzt an schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung stieg erstmals auf deutlich über 50 Prozent.

Im Kampf gegen den Klimawandel hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Anteil auf 80 Prozent bis 2030 zu erhöhen. Die Treibhausgasemissionen sollen um 65 Prozent im Vergleich zu 1990 zurückgehen.

Laut Studie können die Investitionen zum Wirtschaftswachstum in Deutschland beitragen. Dafür berechneten die Forscherinnen und Forscher eine Bruttowertschöpfung von 52 Milliarden Euro jährlich, die durch Ausgaben in die Energiewende ausgelöst werden könnten. Im vergangenen Jahr lag die Zahl mit 28 Milliarden Euro aber noch deutlich darunter, wenn auch mehr als drei Mal so hoch wie 2022 (8,6 Milliarden Euro). Um die Potenziale voll zu nutzen, seien weitere Investitionen in Stromerzeugung und Netzausbau nötig.
© AFP

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