European Games: Mannschaft-Gold für Qiu und Boll

Die European Games endeten für Borussia Düsseldorf-Profi Dang Qiu mit einem kleinen Freudentanz. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann er seine zweite Goldmedaille in Krakau.

Düsseldorf – Am vergangenen Montag sicherte er sich bereits mit seiner Mixed-Partnerin Nina Mittelham nicht nur das bedeutendste Edelmetall, sondern auch das Olympia-Ticket für die Spiele im nächsten Jahr in Paris (siehe Pressemitteilung vom 27. Juni). Bereits da war das Aus im Viertelfinale der Einzelkonkurrenz vergessen und der zweite Titel heute ist der krönende Abschluss eines sehr erfolgreichen Turniers.

Nach dem Mixed-Triumph hatte Qiu zwei Tage Zeit, nicht zum Feiern, sondern um sich mit seinen Teamkollegen auf den Mannschaftswettbewerb vorzubereiten. Mit dabei war auch nach langer Verletzungspause Timo Boll, der zwar nicht zum Einsatz kam, aber mit Qiu, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska intensiv trainierte, die Mitspieler von der Bank aus unterstützte und jederzeit hätte sein Wettkampf-Comeback geben können, wenn er gebraucht worden wäre.

In der ersten Runde hatten die Deutschen als Titelverteidiger und top-gesetzte Mannschaft ein Freilos und so stiegen sie erst im Viertelfinale mit einem klaren 3:0 gegen Belgien ins Geschehen ein.

Im Halbfinale trafen sie dann auf Portugal, die mit einem bei den European Games sehr starken Marcos Freitas aufliefen. Doch der Finalist im Einzel konnte weder gegen den Penholderspieler Qiu noch gegen Franziska etwas ausrichten. Und auch Tiago Apolonia hatte gegen Ovtcharov keine Chance. Nur das Eingangsdoppel konnten die Südeuropäer für sich entscheiden. So gewann das Team von Jörg Roßkopf verdient mit 3:1 und zog wie vor vier Jahren in das Endspiel ein. Dies hatten zuvor schon die Schweden mit Borussias Anton Källberg nach einem 3:2-Erfolg in der Vorschlussrunde gegen Frankreich erreicht. Dabei hatte der 25-Jährige beim Zwischenstand von 2:2 den entscheidenden Sieg geholt.

Deutschland gegen Schweden ist nicht nur ein Duell mit Tradition. In diesem Finale standen sich Spieler gegenüber, die sich wirklich gut kennen. Dimitrij Ovtcharov und Truls Möregardh spielten zusammen in Neu-Ulm, Dang Qiu und Anton Källberg in Düsseldorf, wo Kristian Karlsson in der letzten Saison noch gemeinsam mit den beiden den Meistertitel gewann. Patrick Franziska ist ein regelmäßiger Gegner von allen in der Bundesliga. Und eine private Verbindung gibt es auch: Die Schwester von Karlsson ist mit Franziska verheiratet.

Bei so einem Finale entscheidet die Tagesform. Und da erwischten Franziska / Ovtcharov, immerhin Doppel-Bronzemedaillengewinner bei der letzten WM, zunächst keinen so guten Tag. Sie unterlagen dem in Krakau ungeschlagenen Duo Karlsson / Möregardh nach gewonnenem ersten Satz mit 1:3.

Dann war es wieder einmal Dang Qiu, der für den Ausgleich sorgte gegen seinen Vereinskameraden Anton Källberg. Mit seinem druckvollen Spiel ließ er dem Schweden keine Chance und triumphierte in drei Sätzen.

Patrick Franziska lieferte sich mit Kristian Karlsson ein wirklich spannendes und über weite Strecken ausgeglichenes Match. Nach 1:2-Rückstand konnte der Deutsche die Partie noch drehen und im Entscheidungssatz knapp mit 11:9 für die erstmalige Führung seines Teams sorgen.

Anschließend hatte Ovtcharov die Möglichkeit, den Sieg für Deutschland perfekt zu machen. Ihm gegenüber stand erneut Källberg, der den Neu-Ulmer zuletzt im Champions League-Halbfinale zweimal schlagen konnte und damit die Borussia ins Finale führte. Aber im Nationaltrikot zeigte Ovtcharov seine Klasse, gewann mit 3:0 und konnte dann mit seinen Teamkollegen die Titelverteidigung mit dem schon erwähnten Freudentänzchen feiern.

„Es war das erwartet schwere Spiel gegen Schweden. Ich glaube der Sieg von Franz war unglaublich wichtig – er war sehr umkämpft. Schweden hätte den Sieg auch verdient gehabt. Aber am Ende hat Dima das gemacht, was er am Besten kann, nämlich das Spiel zuzumachen! Wir sind sehr froh, dass wir gewonnen haben. Wir sind die Nummer 1 in Europa und wollten es auch bleiben“, sagte Dang Qiu nach dem Match.

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