Borussia Düsseldorf blickt auf gute Saison 2023 zurück

So spät wie in 2023 endete noch nie eine Saison für Borussia Düsseldorf. Der Rekordmeister hat zwar schon zahlreiche Finals gespielt, doch im Juli 2023 stand noch kein Endspiel an. Das war nun anders, da es Teil des Multisportevents "Die Finals 2023 Rhein-Ruhr" war.

Düsseldorf – Doch die Borussen waren auch zu diesem Zeitpunkt des Jahres voll auf der Höhe und setzen sich am vergangenen Sonntag in einem herausragenden Bundesliga-Finale gegen den 1. FC Saarbrücken mit 3:1 durch. „Ich bin so stolz auf die Mannschaft! Für solche Finals sind wir hier, dafür trainieren wir, dafür leben wir“, sagte ein sichtlich ergriffener Cheftrainer Danny Heister. Damit verteidigte die Borussia ihren Titel erfolgreich und zog mit dem FC Bayern München gleich – beide Klubs haben inzwischen beeindruckende 33  Deutsche Meistertitel gewonnen. Insgesamt ist es der 76. Triumph der Vereinsgeschichte (inkl. 27 Pokal- und 16 Europapokalsiegen). Zudem erreichten die Düsseldorfer in Spielzeit 2022/23 die Endspiele in der Champions League und im Pokal.

Nachdem die Borussia die Chance auf den Champions League Titel im heimischen ARAG CenterCourt im April hauchdünn verpasst hatte, gelang es nun der Mannschaft mit dem Sieg im Meisterschaftsfinale doch noch, vor den eignen Fans in Düsseldorf einen großen Titel zu gewinnen und anschließend mit den Anhängern gemeinsam im Deutschen Tischtennis-Zentrum feiern zu können. Dies genossen die Spieler und die treuen Unterstützer gleichermaßen, wissend, dass in der nächsten Saison kein Endspiel in der Landeshauptstadt stattfinden wird. Die Pokal-Endrunde wird traditionell in Ulm ausgetragen und das Bundesliga-Endspiel üblicherweise in Frankfurt, zudem wird der Champions League Sieger 2023/24 erstmals im Rahmen eines Final Four Turniers in Saarbrücken ermittelt.

In dieser nun zu Ende gegangenen Spielzeit bleiben neben dem 33. Deutschen Meistertitel aber auch das epische Halbfinale und das dramatische und hochklassige Finale in der europäischen Königsklasse im Gedächtnis. Borussia Düsseldorf und der TTC Neu-Ulm benötigten in der Vorschlussrunde nach einem engen ersten Spiel im Rückspiel 24 von 25 möglichen Sätze, um dann zum ersten Mal in der Geschichte ein Duell im `Golden Match´ zu entscheiden. Die 1.100 Zuschauer in Borussias ausverkaufter Halle bekamen ein nie dagewesenes Tischtennisfest zu sehen, das erst nach rund viereinhalb Stunden seinen Sieger gefunden hatte. Düsseldorf zog gegen Neu-Ulm mit Tomokazu Harimoto (damals Weltranglisten-4.), Truls Möregardh (6.) und Dimitrij Ovtcharov (10.) ins Endspiel ein, das einen ähnlichen Verlauf nehmen sollte. In diesem hatte die Borussia bereits eine Hand am Pokal, doch sie ließ gleich in zwei Einzeln Matchbälle ungenutzt und verlor schließlich nach erneut viereinhalb Stunden Spielzeit im Golden Match gegen Saarbrücken.

In Erinnerung bleiben wird auch Kay Stumper, der zu Saisonbeginn mit 19 Jahren zur Borussia wechselte und ohne jede Spur von Nervosität ablieferte, im Champions League Endspiel den verletzten Timo Boll mit zwei Siegen blendend vertrat und in seiner Premierensaison eine mehr als  beachtliche Bilanz von 16:8-Siegen erspielte. Der Neuzugang freute sich besonders über den Gewinn der Meisterschaft, denn es war die allererste in seiner noch jungen Karriere. Auch für Timo Boll sollte der Abschluss ein bedeutender werden. Einerseits feierte er sein Comeback nach viereinhalb Monaten Wettkampfpause und andererseits ist er mit nun sagenhaften 13 Deutschen Meistertiteln alleiniger Rekordhalter in Deutschland. Bis zum Finale musste er sich den Rekord mit dem Vize-Weltmeister von 1969, Eberhard Schöler, teilen, der wie Boll bis dahin zwölf Mal erfolgreich war (sieben Titel mit der Borussia, fünf mit DjK Tusa Düsseldorf). Boll gewann alle 13 Titel mit der Borussia und benötigte dafür gerade einmal 16 Jahre. Auch das ist Rekord.

„Es war eine unglaubliche Saison, die mit Freudentränen für uns nicht hätte besser enden können“, so das Fazit von Manager Andreas Preuß. „Die Thriller in der Champions League und der verpasste Titel, die Verletzungssorgen, die souveräne Hauptrunde in der TTBL, der wieder mehrfach ausverkaufte ARAG CenterCourt, aber auch die immer größer werdende Terminhatz für die Spieler durch die internationalen Turniere haben diese Spielzeit geprägt. Wir sind extrem glücklich, dass wir im letzten Spiel der Saison mit dieser tollen Mannschaft den Deutschen Meistertitel gewinnen konnten. Danke an unseren Trainer Danny und die fünf Spieler, danke an unsere Sponsoren und Fans und alle Unterstützer.“

In der vorgestern zu Ende gegangenen Spielzeit absolvierten Borussia Düsseldorfs Tischtennisprofis 37 Pflichtspiele in Champions League, Bundesliga und Pokal, von denen sie 28 gewannen. 17 Partien endeten mit 3:0, 14 davon gewann die Mannschaft. Elf Mal lautete das Resultat 3:1 sowie neun Mal 3:2. Während am Ende eines jeden Pokalspiels ein 3:0 auf der Anzeigentafel aufleuchtete (drei Mal für die Borussia), gab es in der Champions League kein einziges Mal ein Ergebnis in dieser Höhe. Im Gegenteil: Gleich fünf der acht Duelle wurden erst im fünften und letzten Spiel entschieden bzw. zwei sogar erst im Golden Match, für die drei weiteren Aufgaben benötigten die Düsseldorfer vier Einzel zum Sieg. Im Durchschnitt bekamen die Zuschauer in den Hallen und an den Bildschirmen zu Hause 3,8 Matches pro Spiel zu sehen und damit 0,2 mehr als in der Vorsaison. Am häufigsten traf das Team von Danny Heister auf den 1. FC Saarbrücken, wettbewerbsübergreifend insgesamt sechs Mal.

Die meisten Siege fuhr wie in den beiden Jahren zuvor Anton Källberg ein, der Schwede gewann 32 seiner 43 Einzel. Dang Qiu ging 27 Mal als Sieger vom Tisch (bei sieben Niederlagen), der lange verletzte Timo Boll kam auf 18 Triumphe (bei ebenfalls sieben Niederlagen) und Kay Stumper auf 16 (bei acht Niederlagen). Ersatzmann Kamal Achanta erspielte bei sieben Einsätzen drei Siege.

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