Nachhaltigkeit bei EURO 2024 in Düsseldorf im Mittelpunkt

Im Sommer 2024 wird Deutschland Gastgeber der UEFA EURO 2024 sein. Diese Woche veranstaltete die UEFA passend dazu erstmalig das RESPECT-FORUM am Sitz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt.

Düsseldorf – 200 Fachleute und Interessenträger kamen zusammen, um für soziale und ökologische Nachhaltigkeit im europäischen Fußball zu werben. Die Vorbereitung und Ausrichtung der anstehenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland bietet mit seiner großen Strahlkraft die Chance, neue Maßstäbe in Fragen der Nachhaltigkeit zu setzen, das gesellschaftliche Zusammenleben zu stärken und insgesamt ein positives Bild des Turniers und von Deutschland als Ausrichterland nach außen zu transportieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben UEFA, DFB, EURO 2024 GmbH, Bund, Länder und Ausrichterstädte (Host Cities) ein gemeinsames Verständnis einer nachhaltigen UEFA EURO 2024 definiert. Ausgehend von den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und den UN-Nachhaltigkeitszielen wählen Organisator, Ausrichter, Gastgeber und Host Cities erstmalig einen gemeinsamen, ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz bei der Vorbereitung und Ausrichtung einer Sportgroßveranstaltung. Gemeinsam soll mit der UEFA EURO 2024 ein spürbarer und wirksamer Mehrwert auch weit über das Turnier hinaus geschaffen und so ein umfassendes Verständnis von Nachhaltigkeit erreicht werden. Dies wird getragen und umgesetzt durch Maßnahmen und Projekte auf allen Ebenen in den Bereichen „Umwelt und Klima“, „Good Governance“, „Gesellschaft“ und „Gesundheit und Bewegung“. Dazu tragen die Beteiligten mit einer unterschiedlichen Schwerpunktsetzung bei.

Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser: „Wir wollen, dass die EURO 2024 ein Fußballfest für alle Fans wird, bei dem der Sport und die Begegnungen zwischen Menschen aus ganz Europa im Mittelpunkt stehen. Ich bin mir sicher, dass wir erneut gute Gastgeber sein werden. Wir wollen das präsentieren, wofür Deutschland steht: Ein offenes und modernes Land mit einer vielfältigen Gesellschaft. Eine Herzensangelegenheit für uns ist, dass wir eine nachhaltige EURO 2024 ausrichten. Wir wollen einen bleibenden Mehrwert für unser Land erreichen und Maßstäbe für zukünftige Sportevents setzen. Wir wollen die freiwilligen Helferinnen und Helfer für langfristiges Engagement begeistern und qualifizieren. Und wir beziehen viele gesellschaftliche Gruppen in das Turnier ein, unter anderem über ein umfangreiches Kulturprogramm. Wir wollen den Fußball als verbindendes Element nutzen – und so auch Rassismus und Diskriminierung im Sport und darüber hinaus bekämpfen.“

„Global denken und lokal handeln“, sagt Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor der Landeshauptstadt und Host City Düsseldorf, „so versteht die Landeshauptstadt Düsseldorf Nachhaltigkeit auch für das Projekt UEFA EURO 2024 als ganzheitliche Querschnittsaufgabe, die in allen Bereichen gelebt wird. Die in den Teilprojekten verankerten Konzepte und Projekte für die Organisation einer nachhaltigen UEFA EURO 2024 in Düsseldorf orientieren sich an unseren fünf grundlegenden Prinzipien.“

Diese Prinzipien definiert die Stadt Düsseldorf wie folgt:

  • Mehrfach nutz- und einsetzbare Materialien
  • Lokale und faire Produktion vor Ort
  • Collaborate before Do It Yourself
  • Anstoß in die Branche / für Neues
  • Wirkt über die UEFA EURO 2024 hinaus

Klimafreundliche Fortbewegung
Bereits bei der Auswahl der Standorte der Fan Zonen und des Volunteer-Hubs wurde auf die gute Erreichbarkeit per ÖPNV sowie per Fuß- und Radverkehr geachtet. Eine Anreise zur Arena, zu den Fan Zonen und des Volunteer-Hubs ist somit ohne Auto möglich. Darüber hinaus sollen durch eine attraktive Gestaltung des Stadionwegs („Fan Walk“) Anreize geschaffen werden, diesen zu Fuß zurückzulegen. Auch in der Kommunikation der Fortbewegungsmöglichkeiten im Rahmen der UEFA EURO 2024 werden vorrangig die Möglichkeiten des Fuß- und Radverkehrs sowie die Nutzung des ÖPNVs Verwendung finden.

Trinkbrunnen werden installiert
In den Fan Zonen soll es kostenloses Trinkwasser geben. Im Stadtzentrum und am Rheinpark werden zudem zur UEFA EURO 2024 zwei zusätzliche Trinkbrunnen installiert, die dauerhaft erhalten bleiben werden. Somit steht Trinkwasser allen, auch zum Auffüllen, kostenlos und unverpackt zur Verfügung.

Awareness schaffen und Anti-Diskriminierung
Zusätzlich zu den üblichen Maßnahmen, Anlaufstellen und Interventionsstrategien der Landeshauptstadt im Zeitraum des Turniers, werden vor der UEFA EURO 2024 Veranstaltungen zu den Themen „Sexualisierte Gewalt im Fußball“ und „Homophobie im Fußball“ durchgeführt. Die Veranstaltungen sind öffentlich und können von allen Interessierten besucht werden. Ziel ist es, für die Problematik zu sensibilisieren und für Offenheit zu werben.

Abfallvermeidung, Upcycling und Kreislaufwirtschaft
In den Fan Zonen, der Arena und für die Volunteers soll Mehrweggeschirr verwendet und über ein einheitliches Poolsystem zur Verfügung gestellt werden. Zudem soll bei Caterings der größtmögliche Verzicht auf Einweg herbeigeführt werden. Diese Maßnahmen führen zu Vermeidung von (Plastik-) Abfällen und Förderung von Mehrwegsystemen.

Unverzichtbare Werbematerialien, wie Fahnen und Bauzaun-Banner, werden aus überwiegend recycelten Materialien (beispielsweise PET-Flaschen) hergestellt. In Kooperation mit Partnerunternehmen sollen Materialien aus dem City Dressing Programm und Werbemaßnahmen für Sponsoren in Upcycling Maßnahmen überführt werden, um auf diese Weise Materialien wieder zu verwenden und gleichzeitig Erinnerungsstücke an die UEFA EURO 2024 in Düsseldorf zu erschaffen.

Inklusion, Diversität und Partizipation
Die Gestaltung aller Bereiche rund um die UEFA EURO 2024 wird kommunikativ und auch räumlich barrierearm sein. Die UEFA organisiert beispielsweise Audiodeskription und Gebärdendolmetscher, die städtische Website mit Informationen verfügt über barrierearme Lese-Bedingungen. Räumlich sind alle Zugänge, Fan Zonen und Bereiche, die im Zusammenhang mit der UEFA EURO 2024 genutzt werden, mindestens barrierearm. Zudem soll es „Toiletten für alle“ geben, die sowohl geschlechterneutral als auch barrierefrei sind.

Lokale Künstlerinnen und Künstler sollen ins Projekt eingebunden werden. So sind bereits gemeinsame Aktionen geplant wie eine Kunst-Projektion auf die Außenwand des Düsseldorfer Schauspielhauses. In den Fan Zonen werden vielfältige und soziale Projekte Sichtbarkeit erhalten, indem die drei Fan Zonen am Schauspielhaus, Rheinufer und Burgplatz zu Örtlichkeiten für weitere Veranstaltungen genutzt werden.

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